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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 316
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0318
für sehr viele eine unbekannte Wissenschaft
darstellt, gibt der Verfasser zunächst eine Einführung
in die Heraldik. Er untersucht die
Aufgabe und den Zweck der Wappen, behandelt
ihre Gestaltung, nennt die Regeln der bildlichen
Darstellung und erklärt, wie man fachgemäß
ein Wappen beschreibt — alles gute
Hilfen für den, der in die Wappenkunde eingeführt
werden will. Die folgenden Abschnitte
der Arbeit behandeln unter Beiziehung von viel
Material, das sich vornehmlich auf den Rastatter
Kreis bezieht, die kommunale Wappen und
Siegelführung im Landkreis Rastatt vor 1800,
das kommunale Siegel- und Wappenrecht in
Baden und Württemberg zwischen 1800 und
1945, schließlich das kommunale Siegel- und
Wappenrecht in Baden-Württemberg seit 1945.
Diesen gutfundierten Ausführungen folgen in
farbiger Ausführung die Wappen einzelner Gemeinden
des Landkreises samt einer eingehenden
Beschreibung ihres Aussehens und ihrer
Entwicklung. Auch wer nicht im Landkreis
Rastatt wohnt, wird in der Arbeit von H. John
viele Hilfen und Anregungen finden.

2 Beiträge befassen sich mit Wirtschaftszweigen
, die für den Landkreis große Bedeutung
haben, den Weinbau und die Papierindustrie.
E. Schappeler-Honnef berichtet in ihrem Beitrag
„Im Bühler Rebland: Weinbau mit Tradition
im Zeitalter der Elektronik" vom Weinbau
in dem Gebiet zwischen Steinbach und
Bühl, wobei besonders die Winzergenossenschaft
Affental im Hinblick auf ihr Leistungsvermögen
und ihre Organisation beschrieben
wird. Wie so üblich, beginnt die Arbeit mit einem
geschichtlichen Teil. Da der Weinbau in
dieser Gegend jedoch nur spärlich erforscht
ist, bieten die Ausführungen keine neuen Erkenntnisse
. Auf einige Unrichtigkeiten sei hingewiesen
: Vom Weinbau der Alemannen ist
nichts bekannt. Den Weinberg bei Steinbach
schenkte Berthold von Staufenberg bereits um
das Jahr 1070 (?) an das Kloster Hirsau. Die
Lichtentaler Klosterfrauen waren nie in Cit-
eaux, da an den Generalkapiteln des Zisterzienserordens
nur Mönche teilnehmen durften.
Wohl gab es in Baden-Baden eine Niederlassung
der Jesuiten, ebenso an der Stiftskirche
ein Kollegiatkapitel, aber es existierte 1453
kein Kollegiatstift der Jesuiten, deren Orden
erst 1540 die päpstliche Bestätigung erhielt
u. a. Über die früher im Elsaß und damit wohl
auch in unserer Gegend angebauten Rebsorten
unterrichtet Chr. M. Vortisch in seinem Aufsatz
„Weinberg-Rebberg . . ." Markgräfler-
land Jgg. NF 11 (42) Heft 1/2 1980. Ebenfalls
vom Geschichtlichen ausgehend entwirft C.
Katz ein Bild von der Entwicklung der Holz-
und Papierindustrie im Murgtal, deren wirtschaftliche
Bedeutung heute an 2 führenden

Unternehmen gezeigt wird. A. Hirih untersucht
die Herkunft der in einer Kiesgrube bei
Greffern bez. in ihrer Nähe gefundenen menhi-
rartigen Steine und anderer vermutlich prähistorischer
Steinfunde. W. Stopfel berichtet
von Beobachtungen und Entdeckungen, die
bei der Renovierung des Rastatter Schlosses
gemacht wurden. Sie betreffen die Farbgebung
des Außenbaus, die Dachkonstruktion sowie
die Gestaltung der Innenräume.

Das Markgräflerland

Beiträge zur Geschichte und Kultur des Landkreises
Lörrach und seiner Umgebung. Hrsg.
von der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland
für Geschichte und Landeskunde e. V. und
dem Hebelbund e. V. Jgg. NF 11 (42) Heft 1/2
1980, Heft 3/4 1980.

Der Inhalt der beiden Doppelhefte ist thematisch
bestimmt; Heft 1/2 hat als Thema den
„Weinbau", Heft 3/4 „das Dorf im Wandel".
Zwar bezieht sich der Inhalt der Arbeiten vorallem
auf das Markgräflerland. Doch enthalten
einige auch Wissenswertes für den geschichtlichen
Interessierten des mittelbadi-
schen Gebietes. So behandelt W. Beck in einer
gründlichen und umfassenden Monographie
unter Beigabe von vielen Karten, Aufnahmen
und Statistiken „die strukturelle Entwicklung
des Weinbaus im „Markgräflerland". Darin
berichtet er vom Weinbau in den rechtsrheinischen
Gebieten seit der Römerzeit, wie sich das
Weinbaugebiet bis 1300 vergrößerte und die
Rebfläche bis 1600 enorm zunahm („die
Hauptzechperiode des deutschen Volkes") und
wie danach der Weinbau immer mehr infolge
verschiedener Umstände (Kriege, Bierkonsum,
Einführung des Kaffees usw.) zurückging, eine
Entwicklung, die im Grunde bis nach dem
2. Weltkrieg anhielt. Die weiteren Ausführungen
beschäftigten sich eingehend mit den physisch
-geographischen Voraussetzungen für den
Weinbau (Klima, Temperatur, Böden, Rebsorten
usw.) sowie der wirtschaftsgeographischen
Struktur des Weinbaus im Markgräflerland.
Eine ähnlich eingehende Untersuchung des Or-
tenauer Weingebietes wäre wünschenswert.
Für den Historiker noch anregender ist die Arbeit
von Chr. M. Vortisch „Weingarten-
Rebberg — ein sprachlicher Wandel (?) und
seine Voraussetzungen". Bei der Beschäftigung
mit alten Güterverzeichnissen und Flurnamen
stellte der Verfasser fest, daß im
14. Jahrhundert sich in den oberrheinischen
Gebieten an Stelle der mit Wein gebildeten
Komposita (z. B. Weinberg, Weingarten) solche
mit Reb. . . zusammengesetzte Substantive
durchsetzen. Der Verfasser vermutet, daß die

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