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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 321
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0323
sie zu ermitteln waren, das Zielland, bei den
Auswanderern nach Nordamerika sogar der
Name des Schiffes, mit dem sie hinüberfuhren.
Es war eine ungeheure Arbeit für den Verfasser
, all die vielen Namen ausfindig zu machen,
für deren Ermittlung er die Bestände von mehr
als 100 Archiven durchforschte. Und um Suchenden
weiterzuhelfen, werden für jeden einzelnen
Fall auch die Quellen genannt. Mit unendlichem
Fleiß und Spürsinn hat Hacker seine
Arbeit durchgeführt. Sie gibt nicht nur einen
Einblick in die Verhältnisse der Heimatgemeinde
und ihrer Bewohner, darüber hinaus
zeigt sie auch den großen Anteil dieser Auswanderer
an der kolonisatorischen Erschließung
vorallem des südosteuropäischen Raumes
, aus dem ihre Nachkommen wider alles
Recht und Vernunft nach dem Ende des letzten
Weltkrieges augewiesen wurden.

H. Sehn.

H. Schramm, B. Vormeier, Deutsche
Emigranten in Frankreich

— Aufzeichnungen aus dem Internierungsla-
ger Gurs (1940—43). 2. Aufl., Oberbaum-
Verlag. Berlin 1980.

Verfolgung, Widerstand, Neubeginn in Freiburg
. 1933—1945 (Eine Dokumentation).
Hrsg. von der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten, Kreis
Freiburg. Mit einem Vorwort von Oberbürgermeister
Dr. Eugen Keidel. Freiburg 1980.

Thilo Pflugfelder, Verfolgungsmaßnahmen
gegen Juden in Baden während des
„Dritten Reichs".

Hrsg. von der Landeszentrale für politische
Bildung Baden- Württemberg. 1980.

sich dadurch aus, daß sie die Ereignisse nicht
als ferne Staatsaktion, sondern als Betroffene
oder aus der Sicht des Alltags schildern.
Aus dem Bericht von Helga Schramm und Barbara
Vormeier wird das qualvolle Lagerleben
in Gurs deutlich. Für die Verfasserinnen, die
wie andere deutsche Emigranten in Frankreich
dort interniert waren, bedeuteten die Camps
nicht Durchgangsstation wie für die meisten
Juden, die im Zuge der „Endlösung" in die
Vernichtungslager des Ostens abtransportiert
wurden. Zahlreiche Dokumente über die NS-
Besatzungspolitik und das Verhalten französischer
Stellen ergänzen den Band.
Aus der Perspektive von politisch Verfolgten
ist die Geschichte Freiburgs von 1933 bis 1945
geschrieben; diese Sicht der Dinge ist bisher sicherlich
vernachlässigt worden und sollte in
künftiger Geschichtsschreibung stärker berücksichtigt
werden, auch wenn beim missionarischen
Eifer und beim Stricken neuer historischer
Legenden (z. B. die Konstruktion einer
durchgängigen Widerstandsbewegung von den
Bauernkriegen bis zu den Antifaschisten) sicherlich
Abstriche gemacht werden müssen.
Die beiden von der Landeszentrale für politische
Bildung herausgegebenen und dort erhältlichen
Broschüren verfolgen didaktische Absichten
. Pflugfelder resümiert die Forschungsergebnisse
und die wissenschaftliche Literatur,
das Heft stellt einen hervorragenden Einstieg
in die Problematik dar.

Fliedner entwirft eine Unterrichtsskizze auf
der Grundlage von badischen Quellen und verläßt
damit die häufig übliche Vogelperspektive
. Sein Ansatz scheint geeignet, im Unterricht
das Unfaßbare faßbar zu machen und eine
Antwort auf die Frage zu geben, wie es dazu
hat kommen können. Unter den Quellen ist der
Bericht der „Badischen Presse" vom 14. Februar
1941, der die Lebensbedingungen im Lager
Gurs in allen Einzelheiten schildert.

H. Raulff

Hans-Joachim Fliedner: Judenverfolgung
im Dritten Reich anhand badischer Quellen
.

Hrsg. von der Landeszentrale für politische
Bildung Baden- Württemberg. 1980.

Im Herbst 1980 jährte sich zum 40. Mal der
Tag, an dem badische und pfälzische Juden in
einer Nacht- und Nebelaktion zusammengetrieben
und ins Vichy-Frankreich abgeschoben
wurden, bevor sie nach einer mehrtägigen Irrfahrt
im Lager Gurs am Fuß der Pyrenäen interniert
wurden. Mehrere Publikationen rufen
diesen Gedenktag in Erinnerung, alle zeichnen

Schiltach — Schwarzwaldstadt
im Kinzigtal

Bearbeitet von Hans Harter und Dr. Elfi
Harter-Bachmann. Verlag Karl Schillinger,
Freiburg 1980, 454 Seiten, DM 45,-
Rechtzeitig zu ihrer 700-Jahresfeier im Jahre
1980 brachte die Stadt Schiltach ein umfangreiches
Heimatbuch heraus, das die Geschichte
der Schwarzwaldstadt von ihren Anfängen bis
in unsere Zeit detailliert schildert. Nachdem
der früh verstorbene Dr. Wolfgang Bühler bereits
1972 die Vorarbeiten zu diesem Werk in
Angriff genommen hatte, konnten schließlich
Oberstudienrat Hans Harter und Dr. Elfi

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