Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 322
(PDF, 65 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0324
Harter-Bachmann gewonnen werden, das Schiltach
-Buch zu bearbeiten und herauszugeben.
Das im Verlag Schillinger, Freiburg, verlegte
Werk besticht durch seine hervorragende Aufmachung
, durch die Fülle der historischen Details
, die alle Lebensbereiche Schiltachs, seine
Sitten und Bräuche, seine wirtschaftliche und
städtebauliche Entwicklung, seine kirchlichen
und gesellschaftlichen Verhältnisse umfaßt.
Zahlreiche Dokumente, eindrucksvolle Bilder,
alte Fotos und Pläne lassen die Vergangenheit
und Gegenwart der Schwarzwaldstadt lebendig
werden.

Ein Großteil des historischen Materials ist das
Ergebnis der rastlosen Forschertätigkeit von
Hermann Fautz, des wohl besten Kenners der
Geschichte Schiltachs. Die Kapitel „Natur und
Landschaft", „Auf den Spuren von Kelten
und Römern", „Frühe Siedlungen im oberen
Kinzigtal", „Die Herrschaftsverhältnisse im
Spätmittelalter", „Unter württembergischer
Herrschaft", „Die Stadtbrände im 16. Jahrhundert
", „Hexenverbrennungen", „Der
Dreißigjährige Krieg", „Landesherrliche
Rechte und Einrichtungen", „Die zwei letzten
großen Stadtbrände", „Die Revolutionsjahre
1848/49", „Die Entwicklung von Gemarkung
und Gemeinde", „Handwerk und Gewerbe",
„Die Flößerei", „Die Verkehrswege", „Sagen
und Geistergeschichten" stammen aus seiner
Feder.

Sehr gründlich untersucht Hans Harter die
Entstehungsgeschichte Schiltachs sowie seine
kirchliche Frühgeschichte, wobei er vor allem
Licht in die wenig bekannten und umstrittenen
Anfänge Schiltachs bringt. Auch Julius Hauth
ist mit zahlreichen Beiträgen vertreten: „Die
Zeit der Reformation" sowie mehrere Untersuchungen
zur Geschichte der evangelischen
Kirchengemeinde, die Geschichte des Schilta-
cher Schulwesens sowie das lesenswerte Kapitel
„Sitten und Bräuche" stammen von ihm.

Auch die jüngste Zeitgeschichte wird nicht ausgeklammert
. Die Zeit der Hitler-Diktatur und
die unmittelbare Nachkriegszeit werden kritisch
untersucht (Georg Götz sen.), ebenso der
strukturelle Wandel in der Gegenwart durch
Verwaltungs- und Gebietsreform (Peter Rot-
tenburger). Die städtebauliche Entwicklung,
die Geschichte Schiltachs als beispielhafte
Fachwerkstadt werden fachkundig von Franz
Meckes dargestellt, das Kapitel „Sprache und
Tracht" von Fritz Laib. Insgesamt ein sehr
verdienstvolles Buch, das nicht nur in Schiltach
, sondern im ganzen Kinzigtal und in der
Ortenau viele aufmerksame Leser finden wird.

Manfred Hildenbrand

Achertalsagen. Eine Sammlung von Sagen
, Geschichten und Legenden aus dem
Achertal und seiner näheren Umgebung.

Ausgewählt und herausgegeben von Adolf
Hirth. Achertäler Druckerei Kappelrodeck
1980

Adolf Hirths Buch „Achertalsagen" will nach
der Absicht des Herausgebers in erster Linie
ein Lesebuch sein, das den Freunden der
Volkserzählung einfach Vergnügen bereiten
soll. Ohne mit einem wissenschaftlichen Apparat
zu belasten, wird eine bunte Sammlung
phantastischer Prosatexte unterschiedlichen
Charakters, Balladen und Verserzählungen
vorgelegt, zu deren Gestaltung geheimnisvolle
Orte des Achertales angeregt haben. Manches
ist aus alten Sagenbüchern entnommen, anderes
aus Zeitungen und Zeitschriften zusammengetragen
— auf die Geschichten in der
Mundart des Volkskundlers und Apothekers
Werner Zimmermann sei mit besonderer Anerkennung
hingewiesen — viele Sagen aber gibt
Adolf Hirth auch nach mündlicher Überlieferung
wieder und rettet sie damit vor dem Vergessen
. Daher enthält dieser Band nicht nur die
oft künstlerisch ausgearbeiteten Erzählungen
über den Mummelsee oder das Kloster Allerheiligen
, sondern auch viele knappe, berichtartige
Texte, z. B. aus Furschenbach oder Mosbach
, die ohne Umschweife das sonderbare Ereignis
darstellen.

Der Herausgeber hat das Buch mit Reproduktionen
aller Stiche, Holzschnitte und Lithographien
reich illustriert und damit einen stimmungsvollen
Rahmen geschaffen, von dem
man sich gerne gefangen nehmen läßt. Daß ein
halbes Jahr nach dem Erscheinen der „Achertalsagen
" eine zweite Auflage nötig war, beweist
, wie sehr Adolf Hirth den Erwartungen
einer großen Leserschaft entgegenkommt.

Karl Maier

Bernd Sulzmann, Quellen und Urkunden
über Leben und Wirken der Orgelmachersippe
Bernauer-Schuble im Markgräfler-
land.

in: Ada organologica. Bd. 13. 1979.
Als „Königin der Instrumente" kommt die Orgel
bei Kirchenführungen meist zu kurz, obwohl
sie in der Regel — allein vom Kostenpunkt
betrachtet — das wertvollste Ausstattungsstück
eines Gotteshauses darstellt. Bernd
Sulzmann, dessen Buch über „Historische Orgeln
in Baden" auf große Breitenwirkung auch
in Laienkreisen angelegt ist (vgl. Bespr. im

322


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0324