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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 378
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0380
des Jahres 1980 im Ldkr. Rastatt in Wort und
Bild, ergänzt durch die neuesten statistischen
Angaben. Diese jährlichen Darstellungen (Der
Landkreis Rastatt im Rückspiegel) von Franz
Kreppelt zeigen ja in ihrer Aneinanderreihung
ein gutes Stück Zeitgeschichte des Landkreises
auf.

Industrie- u. Wirtschaftsgeschichte folgen:
„Vom Orient-Expreß zum MB-trac" von M.
Wessel, eine sorgfältige und detaillierte Darstellung
mit dem Untertitel „Fahrzeugbau in
Gaggenau", der etwas genauer sagt, um was es
hier geht, um die Entwicklung der Gaggenauer
Eisenindustrie nämlich von 1680 bis 1980. Da
auch die Firma Roth aus dem Bergmannschen
Unternehmen (ab 1923/24: Benz-Werke) hervorging
, wird dieser Aufsatz ausgezeichnet ergänzt
durch „Die Roth Technik GmbH in
Gaggenau" von Dr. W. Winkler. Wirtschaftshistorisch
interessant ist auch L. Hubers „Geschichte
des Obstbaues im Bühler Raum".
Die Geschichte der örtlichen höheren Schule
ab 1920 wird in den Aufsätzen über „Das
Goethe-Gymnasium" in Gaggenau von Dr. W.
Winkler und M. Lindinger ausgebreitet, ergänzt
durch einen aufschlußreichen Erlebnisbericht
mit der Oberstufenreform von der Abiturientin
B. Gabor (Warum ist dieser Aufsatz
eigentlich im Inhaltsverzeichnis übergangen
worden?) Die Darstellung von J. Brügmann
„Die Papiermacherschule in Gernsbach" zeigt
nicht nur die 25 Jahre der Papiermacherschule
auf, die engste Verbindung zur Wirtschaftsgeschichte
unserer Region und dieses Industriezweiges
hat, darüber hinaus auch ein beachtliches
Stück Gernsbacher berufsbildender
Schulgeschichte seit 1783. Diese Institution
wuchs nämlich aus einer kleinen Klasse, die einem
lokalen Bedürfnis entgegen kam, zu einer
mehr als bundesweit anerkannten führenden
Fachschule.

In der Abteilung „Künstler unserer Heimat"
stellt H. Maier den „Maler und Bildhauer Friedrich
Sonntag" vor.

Der Bereich „Aus der Geschichte an Rhein
und Murg" bietet zwei Aufsätze: „Ein Lochenstein
als Geschichtsdokument" von A.
Hirth und „Zur Geschichte Gernsbachs: Oberamtmann
Georg Albert Ohl und die Ereignisse
des Jahres 1848 in Gernsbach" von Dr. E.
Strobel. Sowohl der Beitrag über das steinerne
Geschichtszeugnis als auch die biographische
Notiz zur Gernsbacher Geschichte sind von ihren
Autoren in der von ihnen gewohnten wissenschaftlich
zuverlässigen Art recherchiert
und ausgezeichnet dargestellt worden.
Auch die Abteilung „Wir feiern Jubiläum"
bietet noch manches zeitgeschichtlich Interessante
. F. Kreppelts Beitrag „Eine Idee feiert

Geburtstag" berichtet über „20 Jahre Landkreis
-Fahrbücherei", und der Aufsatz von A.
Hirth führt „25 Jahre Partnerschaft Stollhofen
— Castelmayran" vor.
Die beiden Aufsätze von R. Metz u. M. Weber
gehören wahrlich in die Abteilung „Aus Wissenschaft
und Forschung". Zur Darstellung
der „Vorkommen und Gewinnung von Bodenrohstoffen
im Murggebiet" hätte man ganz gewiß
keinen fachkundigeren Spezialisten als den
Karlsruher Geologen Rudolf Metz gewinnen
können. Die Bodenrohstoffe werden bei einem
Gang durch die Erdgeschichte dieses Gebietes
in der Reihenfolge ihrer geologischen Entstehung
vorgestellt, über die Geschichte ihrer
Nutzung berichtet und zukunftweisende Gedanken
über ihre Bedeutung und Ausbeutung
dargelegt. Max Webers Studie „Die Bernhar-
duskirche in Rastatt und die Entdeckung ihrer
Fresken" ist eine hervorragende wissenschaftliche
Arbeit. Die Entdeckung der Fresken war
dafür wohl nur der Anlaß, denn die Arbeit beschäftigt
sich gründlich mit der ganzen Geschichte
dieses ältesten Rastatter Gotteshauses.
Da die mittelalterlichen Anfänge dieses Gotteshauses
noch lange nicht geklärt sind, ist es besonders
bedauerlich, daß die baulichen Tätigkeiten
der letzten Jahre in und an dieser Kirche
nicht gleichzeitig zu gründlichen archäologischen
und baugeschichtlichen Untersuchungen
genutzt werden konnten.

G. Hoffmann

Marc Lienhard / Jakob Willer, Straßburg
und die Reformation.

Die Hohe Zeit der Freien Reichsstadt. 384 Seiten
, 46 Abbildungen.
Verlag Mörstadt, Kehl 1981, DM 42, —
Zu der fast unüberschaubaren Fülle der Literatur
zum Zeitalter der Reformation gesellt sich
ein soeben im Verlag Mörstadt, Kehl, erschienenes
Buch. „Straßburg und die Reformation.
Die Hohe Zeit der Freien Reichsstadt", nennt
sich das umfangreiche Werk, das von dem
Straßburger Kirchenhistoriker Marc Lienhard
sowie dem pfälzischen Heimathistoriker Jakob
Willer verfaßt wurde.

Seit einiger Zeit hat die historische Forschung
erkannt, daß Luthers Lehre vor allem in den
deutschen Städten den meisten Widerhall gefunden
hat und daß sie auch von vornherein
die politischen Zentren der neuen Lehre gewesen
sind. Alle großen Städte Deutschlands mit
der einen schwer zu erklärenden Ausnahme
Kölns waren um 1535 protestantisch gewor-

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