http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0017
Biberach
Folgende Tätigkeiten wurden im Jahr 1982 durchgeführt:
Betreuung der beiden Museen „Kettererhaus" in Biberach und „Stadtkammer" in Prinzbach,
Vorbereitung einer Ausstellung im Kettererhaus „Biberach vor 1945",
Mitwirkung bei der Freilegung eines Abschnitts der Prinzbacher Stadtmauer,
Mitarbeit bei der Erarbeitung des Biberacher Heimatbuches,
Meinungs- und Wissensaustausch mit der Nachbarmitgliedergruppe Steinach über alte Verbindungswege
zwischen Steinach und Biberach.
Wolfgang Westermann
Euenheim
Viele Veranstaltungen der Mitgliedergruppe Ettenheim im Jahre 1982 betrafen noch die im August
des Vorjahres eröffnete Wanderausstellung „Barocke Landschaft".
Im Rahmen einer Bürgerversammlung in Rust zeigten die Eheleute Koerner Dias der barocken
Kostbarkeiten des ehemals reichsritterschaftlichen Dorfes der Herren Böcklin von Böcklinsau.
Auf der 10. Oberrheinischen Frühjahrsmesse in Offenburg wurde die Ausstellung „Barocke
Landschaft" einem breiten Publikum in der Ortenau zugänglich gemacht.
Im Rahmen der Offenburger Frühjahrsmesse wurden von der Ettenheimer Mitgliedergruppe auch
zwei Mundartveranstaltungen durchgeführt. An einem der Ausstellungstage las Dr. Brucker angemeldeten
Schulklassen aus seinen Werken vor, und zum Abschluß der Ausstellungswoche fand
im Kinzigpavillon eine gut besuchte Mundartmatinee statt. Dr. Brucker, Lahr und Professor Raymond
Matzen, Straßburg fanden begeisterte Zuhörer. Die Ettenheimer Folkloregruppe „Vetter-
liswirtschaft" sorgte mit einem eigenständigen Programm an Mundartliedern für die musikalische
Umrahmung. Professor Braunstein, Leiter des Arbeitskreises „Mundart", sprach einführende
Worte.
Von Offenburg wurde die Barockausstellung in die französische Partnerstadt Benfeld im Elsaß
gebracht und zusammen mit einer Postkartenausstellung des neugegründeten Historischen Vereins
von Benfeld am Ostersamstag eröffnet.
Letzte Station dieser von Presse und Rundfunk beachteten Ausstellung war im Sommer 1982 die
Partnerstadt Avelgem in Belgien.
Inzwischen sind Teile der Ausstellung mit den informativen Texten in Schulen und Rathäusern
der einzelnen Ortschaften untergebracht. Bedauerlicherweise steht für die umfangreiche Ettenheimer
Sammlung kein Ausstellungsraum zur Verfügung.
In Ettenheim selbst wurden im Berichtsjahr nur zwei öffentliche Veranstaltungen durchgeführt.
Einen überraschenden Widerhall fand die Einladung zur Besichtigung des Ichtratzheimschen
Hauses, in dem 1804 der Herzog von Enghien von den Soldaten Napoleons verhaftet wurde. Der
neue Besitzer dieses historischen Gebäudes, Dr. Jäger, hatte es vor der Renovierung zur Besichtigung
freigegeben. Dr. Furtwängler gab über den Bau, die Geschichte dieses typischen Herrensitzes
des 18. Jahrhunderts und über die verschiedenen Besitzer einen aufschlußreichen Bericht.
Über die Ereignisse in Ettenheim während der Revolution von 1848 und die Beteiligung von Ettenheimer
Bürgern an verschiedenen militärischen Aktionen hielt Thomas Dees einen Vortrag, den er
mit einigen Dias anschaulicher machte. Besondere Aufmerksamkeit verdient eine in New York
entstandene Aufnahme des Ettenheimer Advokaten Achaz Stehlin, der in der Revolution zuerst
Zivilkommissär von Ettenheim, dann 1849 Vizepräsident der Verfassungsgebenden Versammlung
Badens war. Nach der Revolution wurde er in Abwesenheit zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Im Oktober wurde ein Arbeitskreis gebildet, der bis zum Bärenbrunnenfest im Juli 1983 eine Ausstellung
alter Postkarten und Fotografien vorbereiten wird.
Aus dem heimatgeschichtlichen Schrifttum verdient vor allem das von Dieter Weis im Auftrag der
Kath. Pfarrgemeinde Ettenheim herausgegebene Buch „St. Bartholomäus Ettenheim" (Schnell &
Steiner Verlag) hervorgehoben zu werden. Es bringt Beiträge über die Kirche, die Pfarrei und die
Geschichte Euenheims.
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