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Vorgängerkreise Wolfach und Bühl anvertraut. Diese Bestände gilt es,
nach über 10 Jahren zunächst einmal zusammenzuführen, in sich zu ordnen
und danach so zu verzeichnen, daß sie heute und später der Verwaltung
, der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit benutzbar zur
Verfügung stehen.
2. Die Heimatgeschichte ist dem Kreisarchivar wohl mit das größte Anliegen.
Diese gilt es, der Bevölkerung des Ortenaukreises bewußt zu machen. Historische
, integrierende Persönlichkeiten unseres Gebietes sind dabei ebenso
zu berücksichtigen wie die geschichtlichen Abläufe in den einzelnen Gemeinden
und Städten. Oberstes Gebot in dieser Arbeit ist das Zusammenwirken
mit dem Historischen Verein für Mittelbaden, für den ich durch
meine Publikationen in den frühen 70er Jahren und durch die Anregung
zu Arbeitskreisen kein Unbekannter sein dürfte. Heute sind es vor allem
die Probleme „Denkmalschutz" und „Museen", die mich aus dem
Arbeitsfeld des Kreisarchivars, der Geschichte für uns heute umsetzen
möchte, heraus am meisten interessieren. Hier werde ich mich sicherlich
engagieren. Daneben versuche ich in Fragen der Ortsgeschichte Hilfen und
Erfahrungen anzubieten, die ich in neun Jahren Praxis als Stadtarchivar
und Museumsleiter in Göppingen gesammelt habe. Schließlich ist mir die
Zusammenarbeit mit den Schulen wichtig, soweit dies für die Heimatgeschichte
von Bedeutung ist.
3. Ein weiterer großer Aufgabenbereich des Kreisarchivars ist die Mitwirkung
bei der Pflege und Ordnung der Archive von Gemeinden und Städten, die
über keinen hauptamtlichen Archivar verfügen. Im Rahmen des Möglichen
versuche ich mich hier wieder als Berater und Helfer. An Anregungen und
fachlichen Kontakten sollte es hierbei nicht fehlen. Um dieses Problem einigermaßen
zu erfassen und für erste konkrete Hilfen in den Griff zu bekommen
, bereise ich bis Mitte Juli 1983 alle Gemeindearchive des Ortenaukreises
. Schon jetzt kann ich bemerken, daß sich die Gespräche und Begegnungen
in den Gemeinden und Städten sehr positiv anlassen. So hoffe ich,
nach der Sommerpause 1983 auch hier konkret arbeiten zu können.
4. Das Konzept des Schwarzwälder Freilichtmuseums „Vogtsbauernhof" in
Gutach, die wichtigsten Typen des Schwarzwaldhauses vertreten zu wissen,
kann und muß im Augenblick als vorläufig abgeschlossen bezeichnet werden
. Jetzt gilt es, die einzelnen Haustypen sowie die bäuerlichen und geschichtlichen
Denkmale des Museums historisch und sozial zu hinterleuchten
und sie in einen Gesamtzusammenhang zu stellen.
Dieses gewiß zeitraubende Aufgabenfeld verdichtet sich im Jahre 1984
brennpunktartig; gilt es doch in diesem Jahre das 20jährige Bestehen des
Museums bewußt zu machen. So erbrachte ein erster Schritt, der jetzt nahezu
abgeschlossen ist, eine Dokumentation des Museums selbst, seiner Ent-
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