Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0048
In allen den genannten Fällen kann natürlich nur eine facharchäologische
Grabung endgültig Klarheit bringen.

Neben den Bodenfunden gelten als die am weitesten in unsere Vergangenheit
zurückreichenden Zeugnisse der Geschichte die Siedlungs-, Orts- und Flurnamen
. Die ersten menschlichen Niederlassungen im Ried, die in kontinuierlicher
Entwicklung zur Entstehung des Dorfes Altenheim geführt haben, dürften
aus dem letzten Drittel des ersten Jahrtausends stammen und im Rahmen
der fränkischen Siedlungspolitik vom Elsaß her zu erklären sein. Die Einflußnahme
des Elsaß auf die rechtsrheinischen Gebiete in der Ortenau erstreckt
sich nicht nur auf die lebhaftere Siedlungstätigkeit vom 6. Jahrhundert ab,
sondern ist schon durch die Grabhügel aus der Bronze- und Hallstattzeit in
vor- und frühgeschichtlichen Perioden nachzuweisen. „Diese Abhängigkeit
von der linken Rheinseite gilt erstmals für die bronze- und hallstattzeitlichen
Grabhügel auf der Niederterrasse, die im Zusammenhang mit den gleichzeitigen
reichen Vorkommen im Unterelsaß, besonders im Hagenauer Forst, gesehen
werden müssen."3

Über die Entstehung der Dörfer in der Rheinebene schreibt Berthold Sütterlin:
„Wie überall bei den Germanen, die lange Zeit das Wohnen in den Städten
verabscheuten, finden wir zunächst nur Dörfer als Siedlungsform, wobei diese
alemannischen Dörfer erst aus mehreren Weilern zusammenwuchsen. Am Ende
der ersten Landnahmezeit scheinen häufig drei bis vier kleinere Siedlungen
sich um einen Hauptort gruppiert zu haben, der wohl auch einen vorchristlichen
Kultort darstellte . . . Von der fränkischen Zeit bis ins 12. Jahrhundert
blieb die Grundform des germanischen Dorfes das Haufendorf . . ."4

Diesen Siedlungsverlauf finden wir auch im Bereiche der Altenheimer Gemarkung
. Wohl mag anfangs der Schwerpunkt der ersten Ansiedlungen im Raum
des jetzigen Ortsetters am Rande der Niederterrasse und auf dem Hochgestade
gelegen haben; in der daran anschließenden Rheinaue befanden sich aber in
aufgelockerter Form, wie es für die frühe Siedlungszeit charakteristisch ist,
mehrere kleine Dörfer, Weiler, Gehöftegruppen oder Einzelhöfe, die im Laufe
der Zeit im Dorf Altenheim aufgegangen sind. Welche der hier zu besprechenden
eingegangenen Siedlungen älter sind als unser Dorf oder welche davon
als Ausbausiedlungen des frühen Mittelalters zu gelten haben, kann nicht
mehr entschieden werden. J. Schaible erwähnt in seiner „Geschichte des badischen
Hanauerlandes"5 neben andern Dörfern, Weilern und Höfen, welche
schon im neunten und in den folgenden Jahrhunderten dem Stifte St. Stefan
und der Münsterkirche in Straßburg gehörten, auch Folmersheim5 (siehe unten
). Der Sage nach ist dieser Ort älter gewesen als das Dorf Altenheim.

3 Dieter Kauß, Die Mittelalterliche Pfarrorganisation in der Ortenau. Bühl/Baden 1970, S. 65.

4 Berthold Sütterlin, Geschichte Badens I. Karlsruhe 1965, S. 80.

5 Joseph Schaible, Geschichte des badischen Hanauerlandes. Karlsruhe 1855, S. 14: „Andere ortenauische
Dörfer, Weiter, Höfe, wie Gundersweiler und Nonnenweiler, sodann Auenheim, Diersheim, Schweighausen
, Bohlsbach, Stadelhofen, Gamshurst und Folmersheim gehörten schon im neunten und folgenden Jahrhunderten
dem Stifte St. Stephan und der Münsterkirche zu Straßburg."

46


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0048