http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0065
In der Nähe der heute noch arbeitenden Rohrburger Mühle standen früher eine
Wasserburg, Rohrburg genannt, drei Freihöfe und etliche Gehöfte. Bis
zum Jahre 1337 hieß dieser kleine Ort „Wilre" (Weiler) und hat dann den Namen
der Burg übernommen. Noch im gleichen Jahrhundert hieß die ganze damals
selbständige Gemarkung „Rohrburg". Hinsichtlich der Entstehung dieses
Fleckens weist der Name „Wilre" auf einen fränkischen Ausbauort hin,
der in der Zeit vom 7. bis 9. Jahrhundert entstanden ist.
Sicher sind in Rohrburg die historischen Ereignisse und Wandlungen eingebettet
in das Geschehen innerhalb der Ortenau, vor allem was den Gang der Besiedlung
in früher Zeit, die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen in
diesem Raum, die Eigenart der Bevölkerung mit ihren Sitten und Bräuchen,
was Handwerk und Landwirtschaft betrifft. Und doch hat Rohrburg seine
historischen Besonderheiten aufzuweisen, hat dort auf Grund der eigenen Besitzverhältnisse
die Geschichte in den vergangenen Jahrhunderten einen anderen
, von der Umgebung völlig unterschiedlichen Verlauf genommen.
Altenheim gehörte ursprünglich zur Herrschaft Geroldseck, kam 1277 durch
Teilung an die Herrschaft Lahr-Mahlberg und später durch Pfandschaft an
die Herren von Mülnheim, die auch als früheste Besitzer von Wilre gelten.
Ihre Burg stand im benachbarten Müllen (früher Mülnheim, Müllenheim).41
Schon um 1300 gehörte Wilre mit 3 Freihöfen, der Mühle und dem nördlich
Rohrburg zur Zeit der Reichsritterschaft
Ortenau
41 Dieter Kauß, Die Mittelalterliche Pfarrorganisation in der Ortenau. Bühl/Baden 1970, S. 243.
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