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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0188
Unsere ehrerbietigste Bitte geht nun dahin, Hohes Ministerium und die Hohen Landstände möchten
in tunlichster Bälde die Mittel für die Erbauung der Bahn Wolfach-Schapbach-Rippoldsau als
normalspurige Staatsbahn bereitstellen.

Rippoldsau im Januar 1914.

Fritsch, Bürgermeister, Rippoldsau
Müller, Postsekretär, Rippoldsau
Schmieder, Bürgermeister, Schapbach
Carl Armbruster, Hofgutsbesitzer, Schapbach
Echle, Bürgermeister, Oberwolfach
Armbruster, Bürgermeister, Wolfach
Götz Wallau, Gemeinderat, Wolfach.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs konfrontierte auch die Wolftäler mit
ganz andern Sorgen und Nöten. Aber 1919 wurde doch das Projekt wieder
aufgegriffen, u.a. von Forstrat Burger vom Staatlichen Forstamt Wolfach,
das die Staatswaldungen in Rippoldsau zu betreuen hatte. Als am 6. Januar
1920 Otto Goeringer starb, fiel freilich die im Hintergrund treibende Kraft
aus; nach außen vertrat ihn temperamentvoll sein Freund, Postmeister Hans
Müller.

Unternehmen ,, Wolftalbahn" gescheitert

Die Inflation und die Entwicklung größter wirtschaftlicher Not brachten das
Unternehmen „Wolftalbahn" schließlich zum Erliegen. Die private unternehmerische
Initiative sorgte andererseits immer besser für den Gütertransport
auf der manierlich verbesserten Landstraße; seit dem 1. Oktober 1929 fuhren
schließlich auch auf der Wolftalstrecke regelmäßig die staatlichen Postomnibusse
. Von einer Bahnlinie sprach nun niemand mehr.

Wer aufmerksam die heutige Diskussion verfolgt um die Lösung der Verkehrsprobleme
, wie sie sich u.a. ergeben haben durch den ungeahnten Siegeszug
des Automobils und das Milliardendefizit im Eisenbahnsystem, das zur
Stillegung so mancher „unrentabler" Strecken geführt hat und noch weiter
führen soll, der wird sich wohl im Falle der nicht gebauten „Wolftalbahn" eigentlich
nur von Herzen freuen können, daß dieser „Fortschritt" diesem
Schwarzwaldtal erspart blieb. Zum Glück ist auch in dieser Landschaft die
wirtschaftliche Notzeit vorbei, hat sich die geographische Abgeschiedenheit
eher als Vorteil erwiesen, gesucht von vielen, die gerade in der Ruhe dieses abgelegenen
Kurtales Entspannung und Ruhe suchen. Eine Eisenbahnlinie durch
das Wolftal hätte zweifellos den unvergleichlichen Reiz und besonderen Zauber
dieser Schwarzwaldlandschaft nicht unerheblich beeinträchtigt. Und wenn
die Wolftalbahn tatsächlich gebaut worden wäre? Würde sie noch heute knie-
biswärts schnaufen oder hätte die Bundesbahn nur noch eine weitere Investitionsruine
zu präsentieren?

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