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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0221
Boykottmaßnahmen gegen Juden

Bereits vor 1933 haben die Haslacher Nationalsozialisten den fanatischen Antisemitismus
vertreten, der zu den Grundlagen der nationalsozialistischen
Weltanschauung gehörte. Sie waren deshalb auch sofort bereit, die Boykottmaßnahmen
durchzuführen, die Hitler vom 1. bis 4. April 1933 gegen die jüdischen
Geschäfte anordnete und die mit einer angeblichen „jüdischen
Greuel- und Hetzpropaganda im Ausland"196 begründet wurden.

In Haslach lebten 1933 nur zwei jüdische Familien: die Familie Alfred Moses
in der Mühlenstraße und die Familie Josef Israel Bloch in der Sägerstraße. Alfred
Moses handelte mit Altwaren, Altpapier, Lumpen, Fellen und Knochen,
Josef Bloch mit Ölen und Fetten. Die beiden jüdischen Familien hatten sich
gut in die Haslacher Gesellschaft integriert. Vor Aufkommen des Nationalsozialismus
gab es in Haslach keinen Antisemitismus.1963 Die Haslacher Nazis
waren entschlossen, das gute Verhältnis, das die meisten Haslacher zu ihren
jüdischen Mitbürgern hatten, zu ändern und ließen keine Gelegenheit aus, ihren
aggressiven Antisemitismus zu zeigen. Mit Siegesschritt marschierte die

„Heuetmarkt" im Juli 1933 in Haslach. Seit damals war es den jüdischen Händlern verboten, auf
den Haslacher Märkten zu erscheinen.

196 AK v. 3. 4. 1933. Vgl. auch Wolfgang Scheffler, Judenverfolgung im Dritten Reich. Berlin 1964, S. 18ff.
196aInterviews Engler, Kern, Sahl. Aufstellung der in der Stadtgemeinde Haslach wohnenden Juden und jüdischen
Mischlinge (aus den Unterlagen der NS-Ortsgruppe Haslach), StAH.

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