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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0236
Adolf Geck (1854—1942)

Ein Offenburger Sozialdemokrat in der Weimarer Republik1
Erwin Dittler

Die Spaltung der Offenburger Unabhängigen Sozialdemokraten

Nach dem Schiffbruch, den die 2. Internationale bei Kriegsausbruch erlitten
hatte und der Gründung der 3. Kommunistischen Internationale im März 1919
in Moskau, nahm der ao. Parteitag der USPD am 5. 12 1919 in Leipzig eine
Resolution an, die eine Beratung mit allen Sozialrevolutionären Parteien im
Hinblick auf einen gemeinsamen Beitritt vorsah. In diesem Sinne verfaßte
Adolf Geck am 22. 2. 1920 als Vorsitzender der Landesversammlung der
USPD in Offenburg an den Kongreß der französischen Sozialisten in Straßburg
eine Grußadresse, in der die Gründung einer neuen Internationale
begrüßt wurde.2

In den heftigen Auseinandersetzungen um den Beitritt zur 3. Internationale
vor und nach deren Weltkongreß (19. 7.—7. 8. 20) mußten auch die Offenburger
Unabhängigen Stellung beziehen. Im Brennpunkt der Diskussion standen
die 21 Aufnahmebedingungen, die Lenin auf dem Kongreß durchgesetzt
hatte, um „opportunistischen und zentristischen Elementen" den Weg in die
Internationale zu verlegen.3 In einer ersten Abstimmung nach zwei Veranstaltungen
im September über die Anerkennung der 21 Bedingungen erhielten gegen
13 Stimmen die Befürworter mit 22 (63%) die Mehrheit, deren Wortführer
der frühere Sekretär des Arbeiterrates Alfred Bätz war; er hatte als südba-
discher Delegierter am Parteitag in Leipzig teilgenommen und dort mit einer
Minderheit für einen sofortigen Anschluß an die 3. Internationale gestimmt.4
Der „Alte" vom 26. 9. hob hervor, daß sich von den etwa 300 Mitgliedern nur
ein Achtel an dieser Abstimmung beteiligt hätte. Offenbar nahm Geck an dieser
wichtigen Diskussion nicht teil, denn das Blatt berief sich auf die Karlsruher
„Sozialistische Republik"; außerdem trat nicht Geck, sondern Dietrich
(Mannheim) als Referent gegen die Anerkennung auf. Bei der Wahl der Delegierten
am 3. 10. für den Parteitag in Halle beteiligte sich nun doch eine größere
Zahl von Mitgliedern, von denen 43 (55%) für den Anschluß stimmten.
Als Vertreter Badens wurde der ehemalige Sekretär des Volksrates Lörrach
Bock gewählt, der zu den Befürwortern zählte. Auf dem ao. Parteitag in Halle
(12.—17. 10. 1920) stimmten 60% der Delegierten für den Beitritt zur III. In-

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