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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0253
nehmen und einige ihm bekannte Persönlichkeiten zur Mitarbeit heranzuziehen
: „Als weit über die Kreise der Arbeiterschaft hinaus bekannter Vorkämpfer
des republikanischen Gedankens, als entschiedener Revolutionär, der seit
Jahrzehnten in Baden gegen die politische und soziale Reaktion ankämpft",
werde es ihm sicher gelingen, der Bewegung einen starken Impuls zu geben.25
Für das Volksbegehren mußte sich mindestens ein Zehntel der zum Reichstag
Wahlberechtigten eintragen. Diese 4 Millionen, meinte Geck, wären leicht zu
zeichnen: „Nun kommt die Erbkrankheit des deutschen Micheltums: die Hasenangst
, seine Überzeugung anders als durch die ,Gösch' zu betätigen. Es
gibt wieder ein tragisches Schauspiel für das Universum" (21. 2.). Doch seine
Skepsis war unberechtigt, denn 12,5 Millionen trugen sich in die Listen ein.
Das verleitete ihn zu dem Optimismus, daß die notwendigen 20 Millionen
Stimmzettel „für die Erlösung des Volkes von seinen Blutsaugern sicher herauszuholen
" seien, wenn es zur geheimen Abstimmung „über die gründliche
Abfertigung des Raubritterbegehrens" käme (21.3.). Diese 20 Mill. waren bei
dem auf den 20. 6. angesetzten Volksentscheid nötig, weil das bis Januar 1926
amtierende 1. Kabinett Luther das Gesetz zur Fürstenenteignung für verfassungsändernd
erklärt hatte, wozu die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten
erforderlich war. Daß bei der Abstimmung das Ziel nicht erreicht wurde, aber
immerhin 14,5 Mill. für die entschädigungslose Enteignung stimmten, nahm
Geck in seiner großen Enttäuschung ohne besonderen Kommentar zur Kenntnis
. Er wies lediglich auf die Wahlbehinderungen in Preußen und Mecklenburg
hin; so hätten in pommerischen Kreisen 212 Dörfer und Gutsbezirke keine
einzige Stimme aufbringen dürfen. Trotz seiner Stellung als Reichspräsident
hatte sich auch der Monarchist Hindenburg öffentlich gegen das Volksbegehren
ausgesprochen.

Nachdem Geck 1924 seine Kandidatur zum Reichstag rückgängig machte, zog
er sich weitgehend vom Parteileben zurück und kandidierte 1926 auch nicht
mehr zu der am 14. 11. anstehenden Wahl der Stadtverordneten. Im Rückblick
auf die Wahl vom 19. 11. 1897, wo er in der Klasse der Niederbesteuerten
die höchste Stimmenzahl erhalten hatte, wies er auf den Grund für den seinerzeitigen
Wahlerfolg der Sozialdemokraten hin: „Aber es war damals hier
eine geschlossene Kampfgenossenschaft des Proletariats" (14. 11. 26).

Glückwünsche für Clara Zetkin und einen ,,Durbacher" für Belli

Ganz auf der Linie seiner Sympathie für eine Kampfgenossenschaft des Proletariats
liegen auch die öffentlichen Glückwünsche für die alte Kampfgefährtin
und Freundin des Hauses Geck Clara Zetkin, „die bekannteste Vorkämpferin
für den Sozialismus in Deutschland", welche am 5. 7. in Moskau das 70. vollendete
. Ihr gratulierte der „Alte" namens vieler Offenburger, „welche die
tapfere Frau von ihren einstigen Besuchen in Offenburg noch im ehrenden Ge-
dächnis haben. Sie weiht auch ihre letzte Lebenskraft für die leidende Menschheit
. Frau Zetkin sprach in der berühmten Bebel-Versammlung (Land.Halle)

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