http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0314
Der Turm der Liebfrauenkirche im 17. Jahrhundert
.
Das Bild ist entnommen der Zeichnung von
Schmalkalder, Feldlager bei Achern, den
15. Juli 1689.
GLA 20019
wegen „ehebrüchlichen Frevels mit 3 Frauen" als Strafe zahlen mußte62. Allerdings
wurden von Erzherzog Maximilian in Innsbruck nur 150 fl und zwar
gegen Quittung bewilligt63. Auch hätte es die Kirche nötig gehabt erweitert zu
werden. Sie war für die angewachsene Bevölkerung zu klein und außerdem
baufällig. Doch begnügte man sich damit, 1607 den alten Bau abzureißen und
auf seinen Fundamenten eine neue Kirche zu erstellen64. Zur Finanzierung
dienten die Zinsen der Kaplaneistiftung.
Im Dreißigjährigen Krieg blieb die Ortenau und damit Achern zunächst vom
Kriegsgeschehen verschont, so daß 1626 der Chor der Kirche neu gestrichen
und der Hochaltar, der unlängst renoviert und illuminiert (= farbig behandelt
) worden war, wieder aufgerichtet werden konnte65. Aber dann brach das
Unheil herein, so daß der Chronist 163766 schrieb, „daß in 11 Jahren der
Flecken nicht bewohnt worden, auch allerdings ganz abgebrennet worden bis
auf wenige Häuser. Es wachsen Sengenesseln und Bosch im ganzen Flecken.
Es waren keines Sester groß Fenster im ganzen Flecken". Doch scheint die
Kirche den Krieg verhältnismäßig gut überstanden zu haben, denn es finden
sich keine Rechnungen über Turmreparaturen aus jener Zeit. Vielleicht war
62 GLA 229/189 Schreiben des Heimburgen etc., vom 20. 2. 1604
63 GLA 229/189 Schreiben vom 14. 5. 1604
64 Tafel im Turm der Pfarrkirche
65 GLA 229/202 Schreiben des Vogtes etc. vom 26. 2. 1626
66 F.J. Mone, a.a.O.
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