http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0348
Möge das Bienenmuseum dazu beitragen, das Verständnis für die Belange der
Natur und der Imkerei zu wecken, denn wir brauchen die Bienen und die Bienen
brauchen uns.
Das Bienenmuseum ist im Jahre 1983 vom 1. Mai an, jeden Sonntag bis Mitte
November von 14.00—17.00 Uhr, geöffnet.
Der alte Postverkehr im Kinzigtal
Oskar Kohler
Ein Extraritt für die Bestellung von Briefen zwischen Straßburg und dem Kinzigtal
war 1690 eingerichtet und vier Jahre lang unterhalten worden. Aber es
blieb in Frage gestellt, ob sich diese Einrichtung aufrecht erhalten ließ. Die
Post von Straßburg her wurde nämlich immer spärlicher, und für das Jahr
1693 stellt der Bericht resignierend fest, daß sie „vollständig cassiert gehabt"
(aufgehört hat). Kriegszeiten standen im Hintergrund. Von Reichs wegen aber
wollte man auf diesen Postritt nicht verzichten. Die kaiserliche Reichspost war
angewiesen, ihn aufrechtzuerhalten und eine möglichst durchgehende Verbindung
von Wien her sicherzustellen. Der Postritt sollte das Kinzigtal hinauf bis
Hornberg gehen, und dort sollte der Reiter den von der anderen Richtung
kommenden Postillion des Reichspostamtes treffen, „wie schwer es auch der
Spesen halber kommet".
65 Jahr später hatten sich die Verhältnisse einigermaßen normalisiert. In Wien
drängte man wieder auf eine möglichst rasche Postverbindung nach Straßburg
, die zugleich auch das französische Hinterland erfassen und die Verbindung
mit Paris herstellen sollte. Der Weg durch das Kinzigtal war dafür „die
nähere Strass". Die ganze Strecke sollte wöchentlich einmal von einem Postwagen
durchfahren werden. Dazu war es vor allem nötig, daß die Straßen in
Ordnung gebracht wurden.
Die Teilstrecke von Gengenbach bis Biberach—Zell wurde 1750 neu hergerichtet
. Schwierigkeiten machte aber auf dieser Strecke weiterhin die Überquerung
des Reichenbacher Baches. Von diesem sagt ein Bericht, daß er „zur
Winterzeit wegen sich steckhendem Eis und weit ausbreitendem Grundeis fast
impracticable, bei anlaufenden Gewässern aber höchst gefährlich zu passieren
sei". Es ging aber dem Gengenbacher Posthalter offenbar um die zusätzlichen
Zugpferde, die man auf dieser Strecke nötig hatte. Die Ortschaften waren angewiesen
, der Post, wenn nötig, mit Zugpferden zur Hand zu gehen. Aber die
Pferdehalter wollten dafür eine Entschädigung haben. Sie legten keinen Wert
darauf, ihre Tiere abgeschunden und abgetrieben zurückzuerhalten, und zeig-
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