http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0080
Adolf und Marie Geck im Spätjahr 1913 vor dem Haus von Carl Geck
Kontakt des ganzen Menschen mit dem ganzen Menschen."4 Sie erwartet von
ihm nicht nur menschlich verstehende Toleranz, sondern fast zwingend die
Anerkennung ihrer ohne kirchliche Bindung gelebten Anschauung. Nachdem
sie kurz auf das Anliegen Hansjakobs an Adolf eingeht: „Darf ich noch
fragen, ob Sie das Offenburger Progymnasium ganz absolviert haben", und
über den Beginn ihrer Bekanntschaft berichtend, richtet sie an Hansjakob ihr
theologisch doch schwerwiegendes Ansinnen:
„Ihre Anfrage betr. Gymnasialbesuchs meines Mannes kann ich dahin beantworten
, daß er das Offenburger besuchte soweit dies damals (1872) ging,
— wohl bis zur heutigen Prima — und er als damaliger Primus und Preisgekrönter
die übliche Abschiedsrede an Mitschüler und Lehrer hielt. Wenige
Wochen darauf brachte ihn beim Bezug des Polytechnikums der Zufall in die
Familie meiner damals in Karlsruhe wohnenden Eltern, wo ich als Siebenjährige
in die Welt guckte. ,Mamme, da bleib ich, Ihr kriegt mich nimmer los', sagte
er nach der ersten Nacht im Gastquartier zu meiner Mutter. — Und so blieb es
auch! Zum Dezenium der Einkehr in unserer Familie schrieb er mir in's
Album:
„ . . . Zehn Jahre vorbei, wie die Zeit sich eilt, zu meistern uns! —
Wir hatten geteilt, ihr freudig und bitteres Walten.
Und ich denke, so soll's auch fürder sein,
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