http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0231
4. Johann Baptist Griesbaum (1783—1867) 1807 — Barbara Griesbaum
(1786—1845)
5. Johannes Griesbaum (1822—1900) 1849 — Franziska Billharz
(1820—1894)
6. Mathias Hummel (1849—1892) 1881 — Theresia Griesbaum
(Hoferbin) (1857—1931)
7. Landolin Hummel (1888—1914) 1912 — Sophie Stulz (1893—1959)
2. Ehe: Hermann Zehnle vom Robertshof im Hinteren Geisberg
(1896—1954) 1922
8. Johannes Zehnle (*1934) 1959 — Maria Griesbaum (*1933)
Wie sich an ehemaligen und noch bestehenden Doppelhöfen im oberen Schut-
tertal zeigen läßt, wurden diese Höfe anfänglich — mit einer Ausnahme2 stets
von zwei Familien, die nicht miteinander verwandt waren, in unabgeteilter
Gemeinschaft bewirtschaftet. Diese Agrarkommune als Lebens- und Arbeitsform
konnte über Generationen hin erhalten bleiben, sich aber auch durch
Teilung des Grund- und Fahrnisbesitzes und durch bauliche Trennung des
Hofes in Firstrichtung in zwei Wohn- und Ökonomiehälften zu einem Doppelhof
mit abgeteilter Gemeinschaft entwickeln.
Während es in Schuttertal, Dörlinbach und Schweighausen noch mehrere solche
Doppelhöfe mit getrennten Wohn- und Besitzverhältnissen gibt, ist der
Rothweilerhof nun der letzte Hof, der in unabgeteilter Gemeinschaft von zwei
Familien bewirtschaftet wird.
Hansjakob zu Gast auf dem Roth weilerhof
Das tägliche Zusammenleben zweier Familien, mehrerer Generationen ohne
verwandtschaftliche Bindungen, gemeinschaftliches Arbeiten in Feld und
Wald, das gerechte Teilen der Ernte und der Bargeldeinkünfte hat schon
Hansjakob Bewunderung abgenötigt. Für Hansjakob, der so vieles über die
stolze, selbstherrliche und selbstgerechte Eigenart der Bauernfürsten im Kinzigtal
zu berichten wußte, war diese an das Urchristentum erinnernde Art von
Gemeinschaftssinn eine neue, bestaunenswerte Erfahrung. Über sein Erlebnis
und seine Eindrücke auf dem Rothweilerhof schreibt der Volksschriftsteller in
seinem Buch „Dürre Blätter"3.
„Es war im Monat Mai. Die Kirschbäume blühten, die Vögel sangen und die
Menschen waren überall munter an der Arbeit, als ich das Schutterthal bei
Lahr hinauffuhr, um am Ende des Thaies über die Berge einen neuen Weg zu
wandern hinüber in's Kinzigthal und zur Schneeballen-Wirthin nach Hofstetten
.
Am Fuße der Berge angekommen, meinte mein Kutscher, der von mir beabsichtigte
Gebirgsweg sei der weitere. Er rathe mir, durch den „Durebach" hin-
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