http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0353
CONSTANZ
18 6 78 I
OFFENBURG
Fraglich ist, ob auf der Strecke „Dinglingen-Lahr" ein solcher Zeilenstempel
zur Verwendung kam. Leider ist bis heute kein Belegstück bekannt, so daß die
Frage nicht eindeutig zu beantworten ist. Vielmehr muß davon ausgegangen
werden, daß auch nach dem 1.1. 1872 der „alte" ZUG-Stempel als Stationsstempel
„nachverwendet" worden ist, wie dies auch sonst mit vielen Stempeln
aus der großherzoglich badischen Zeit üblich war. Neue Stempel waren nach
Übernahme der Posthoheit durch die Reichspost oft erst nach Jahren verfügbar
.
c) 1883 mit der Einführung der ersten genormten Bahnpoststempel in der
„kleinovalen" Form durch die Generalverfügung des Reichspostamtes vom
18. 5. 1883, erhielt der Bahnposten den Kleinovalstempel „Dinglingen-Lahr
(Baden)"6
Auffallend sind zunächst die beiden Punkte im unteren Teil des Stempels.
1871 entstanden sogenannte „Schaffner-Bahnposten", das heißt mit unteren
Bahnbeamten besetzte Bahnposten. Es waren also keine Postbeamte auf bestimmten
Strecken eingesetzt, was zumeist nur auf Nebenstrecken geschah.
Wesentliches Erkennungsmerkmal waren zwei Punkte im unteren Segment
des Kleinovalstempels.7 Später verschwanden diese beiden Punkte in der
Regel. Es ist aber bislang kein Stempel „Dinglingen-Lahr" ohne diese beiden
Punkte bekannt geworden. Es gibt ihn außerdem mit fehlender Zugnummer
sowie mit einer sogenannten „Doppelzugnummer". Dies bedeutet, daß auf
der extrem kurzen Strecke zwischen Dinglingen und Lahr die Zugnummern
für die Hin- wie auch für die Rückfahrt in einem Stempel zusammengefaßt
worden waren, um die lästige Arbeit des permanenten Stempelumstellens
wenigstens teilweise zu reduzieren.
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