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Wilhelm und Elisabeth Göring, geb. Brandstetter
Gemälde von Heinrich Lang, 1829
die sich unter den Beständen des Städtischen Museums in Offenburg befinden
, atmen ganz den Geist ihrer Zeit.15
Und noch ein anderer Maler hat, für Geld oder aus Sympathie, die Görings
gemalt. Carl Sandhaas (1801—1859), der „närrische" Maler aus dem benachbarten
Haslach hielt sich über mehrere Jahre hin und wieder auch im „Salinen
" auf und verdiente sich mit Porträts seinen Lebensunterhalt.16 Dabei
zeichnete er auch die beiden Kinder der Görings, Franz und Elisabeth.17
Sandhaas verdanken wir weiter auch eine Zeichnung, die die Wirtsleute
Göring im Kreis ihrer Bekannten und Freunde zeigt: Frau Göring in der Mitte,
ihr zur Linken Wilhelm, am rechten Bildrand der Zeichner Sandhaas selbst.18
Die Szene, der Sandhaas 1835 den Titel „Im Salinen" gegeben hat, spielt
möglicherweise im Saal des Salmen. Einige Einrichtungsgegenstände, die auch
im Nachlaßverzeichnis von 1838 für diesen Raum bezeugt sind (gepolsterte
Bänke, Strohstühle, lange Tafel etc.) sprechen vielleicht dafür.
In diesem biedermeierlichen Offenburg findet am 4. Juli 1832 eine Veranstaltung
im Salmensaal statt, die heute nahezu vergessen ist, aber doch an dieser
Stelle hervorgehoben zu werden verdient: Die erste Wahl eines Bürgermeisters
nach der neuen badischen Gemeindeordnung. Von nun an wurde der Bürgermeister
nicht mehr aus den Reihen des Stadtrats und nur von dessen Mitglie-
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