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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 77
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Kinzigtalstraße westlich von Offenburg bis Straßburg verlaufen ist, läßt sich
also durch die Luftprospektion auch nicht entscheiden, wenigstens bis heute
nicht."25

3. Straßburger Rheinfähren im Mittelalter

Die kriegerischen Ereignisse im 4. Jh. n. Chr., als die Stadt 352 durch die Ala-
mannen zerstört wurde und die Verheerungen der Germanen auf linksrheinischem
Gebiet „unvorstellbar" gewesen sein müssen,26 euie erneute Eroberung
Straßburgs durch die Alamannen im Jahre 406 und der Abzug der Römer vom
Rhein sowie die 451 erfolgte Zerstörung durch die Hunnen waren der Erhaltung
oder Erneuerung der Rheinbrücken nicht eben förderlich. Wenn es aber
keine festen Brücken mehr gab, so doch stets Fähren, zumal diese auch bis in
die Stadt hinein verkehren konnten, wie dies bei der Schiffahrt der Fall war.
Matthaeus Merian27 schilderte das für das Jahr 1652 sehr anschaulich: „Theils
vergleichen diese Stadt mit Venedig, indem sie so viel Canäl hat, durch welche
die Schiffe schier in alle Gassen können geleitet werden. Sie ist aber gesunder
und lustiger als Venedig, weiln zu Venedig gesaltzen und stinckendes, zu
Straßburg aber ein süß und lauteres Wasser ist; als daselbst ein Arm vom
Rhein, wie auch die III von Mittag und die Breusch vom Abend lauffend zu
finden. Und kann man auf besagtem Arm vom Rhein in die Stadt und wieder
hinaußfahren." Dabei muß man davon ausgehen, „daß der Rhein in prähistorischer
Zeit und noch in mittelalterlicher, so auch in römischer Zeit seine Arme
viel näher an das damalige Stadtgebiet heranschickte, als dies heute (besonders
seit der Rheinregulierung im XIX. Jahrhundert) der Fall ist."28 Trotzdem hören
wir urkundlich von einem Fährverkehr über den Rhein erst 1277.29 Da
1249 die Herren von Lichtenberg als Vögte der Stadt erwähnt werden und zur
Vogtei die Niederfahr in der Nähe der Ruprechtsau und die Oberfahr oder
Hundsfelder Fahr gehörten, hätte man eine Erwähnung mindestens schon in
jenen Jahren erwarten können.

Die Kontinuität des Rheinübergangs von den römischen Brücken zu den Fähren
im Mittelalter blieb aber offenbar gewahrt, denn nach Forrer führte das
Osttor der Stadt via Ruprechtsau in Richtung Nordbaden und das Südtor via
Neudorf—Hundsfelden —Offenburg in Richtung Südbaden, also in Richtung
der unteren und oberen Fähre. Doch auch Forrer war eine Lokalisierung der
Hundsfelder Fähre nicht möglich: „Aufgrund des starken Flußbettwechsels
vermögen wir wohl heute nicht mehr präzis anzugeben, wo die Fähre Hundsfeld
lag, jedenfalls einem Rheinarm gegenüber, der Richtung Straßburg floß."

Nachdem über alle drei Rheinfähren urkundliche Nachrichten vorliegen, wobei
die (mittlere) Fähre „zu den Hunden" zuerst erwähnt wird, sollte man annehmen
, daß eine Darstellung des Fährverkehrs unproblematisch sei. Doch
dem ist nicht so.

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