http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0526
Erst aus dieser damaligen Einschätzung Frankreichs kann man ermessen,
was es für Werneke bedeutete, gegen den Strom zu schwimmen, zumal der
Zeitpunkt der Räumung Kehls noch nicht abzusehen war. Doch nach der am
16. 10. 1925 erfolgten Paraphierung der Locarno-Verträge, in denen sich
Frankreich und Deutschland gegenseitig die Grenze garantierten, wurden
Hoffnungen auf eine Atmosphäre dauerhaften Friedens geweckt:
,,Es ist dies paraphierte' Garantie-Vertragswerk gleich einer Friedenstaube
ausgeflogen: die Völker Europas reichen sich brüderlich die Hände zum
Bunde, die Morgenröte der Vereinigten Staaten Europas' schimmern aus
weiter Ferne. Das Eine steht schon heute fest, daß diese Vereinbarung zu
Locarno als ein wichtiger Befreiungsschritt über die feindseligen Schanzen
des Versailler Siegerdiktats erachtet werden dürfen", schrieb Adolf Geck am
25. Oktober.
Wernekes Bemühungen um eine deutsch-französische Verständigung
Werneke debütierte in Kehl mit dem „Republikanischen Kalender für
1926"; Schwerpunkt des Verlagsprogrammes bildete das Projekt einer neuen
Zeitschrift: „Frankreich — Um es zu kennen und zu verstehen. Illustrierte
Blätter für Frieden und Verständigung". Von ihr erschienen von Oktober
1926 bis September 1927 12 Nummern. Mit dieser Zeitschrift, wie mit der
„Kleinen Zeitung", versuchte Werneke Vorurteile abzubauen nach dem
Motto: „Lerne Deinen Nachbarn besser kennen, und wenn du ihn noch
nicht liebst, so achte ihn wenigstens".
Unsere neue Zeitschrift
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Frankreich
Um es zu kennen und zu uerstehen
SHustrierte Blätter für Frieden und Verständigung.
---(Erscheint monatlich: Preis 20 Pfg. die Nummer.) :
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In den Augen von Joseph Delage brachte Werneke, der seinen Landsleuten
das wahre Gesicht Frankreichs zeigen wollte, alle Voraussetzungen dafür
mit:
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