http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0084
Die mittelalterliche Bergwerksstadt Prinzbach
Wolfgang Westermann
Bevor sich in dem engen Seitental der Kinzig gegenüber von Biberach die
Mauern und Tortürme der mittelalterlichen Bergwerksstadt Prinzbach erhoben
, gab es das Dorf Prinzbach mit seinen 20 bis 30 Bauernhöfen.1 Mittelpunkt
war die damals wesentlich kleinere Pfarrkirche, die noch heute,
allerdings mehrfach erneuert und erweitert, mit ihrem wehrhaften Chortum
das Ortsbild prägt. Neben dem Dorf erbaute man zum Schutz der offenbar
sehr ergiebigen Silberbergwerke die umwallte und ummauerte Stadt, von
der heute soviel wie nichts mehr übriggeblieben ist. Trotzdem wird ihre
Existenz durch mündliche Überlieferung, schriftliche Urkunden, Beobachtungen
bei Begehungen und anfallenden Erdarbeiten und neuerdings durch
die erste wissenschaftliche Grabung im Jahr 1989 eindrucksvoll belegt.
Blick auf den Hang, an welchem die mittelalterliche Bergwerksstadt Prinzbach
lag Aufrahme: Wolfgang Westermann
Aussagen der mündlichen Überlieferung
Selbst mündliche Überlieferungen und Sagen2 vermitteln bereits einen Eindruck
vom Umfang des Silberbergbaus im mittelalterlichen Prinzbach, von
der alles vergessenlassenden Sucht nach Reichtum und Macht, vom Erfolg
der Fündiggewordenen und vom Neid der Leerausgegangenen, der auch vor
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