http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0090
Die Grabung von 1989
Aufnahme: Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Freiburg
nicht festgestellt werden. Sie dürfte aber hier wie an den anderen früher
schon nachgemessenen Stellen 3 Meter betragen haben. Von diesen Maßen
ausgehend kann die Mauer neun bis zehn Meter hoch gewesen sein.
Im Schnitt 2 konnte ein einlagiges, 0,4 Meter breites und 3,5 Meter langes
Trockenmauerwerk aus wenig bearbeitetem Gneis freigelegt werden. Hierbei
könnte es sich um das Fundament eines Holzhauses oder „um eine
Steinsetzung mit technisch-bergbaulicher Funktion" handeln. Genaueres
kann erst nach gründlicher Auswertung aller den Fund betreffenden Faktoren
ausgesagt werden.
In Schnitt 3 stieß man in 2 Meter Tiefe auf den Einstieg in einen Schacht,
der „senkrecht und mit rundovalem Querschnitt in den anstehenden Soli-
fluktionslehm und in die Verwitterungszone des darunterliegenden Festgesteins
eingetieft" ist. Er war verfüllt und lag unter einer aus dem
13. Jahrhundert stammenden Kulturschicht. Es dürfte sich deshalb hier um
den ältesten Befund der Grabung handeln.
Aus allen drei Schnitten zusammen konnten rund 3000 Keramikscherben
geborgen werden, die zum weitaus größten Teil aus dem ausgehenden
12. und dem 13. Jahrhundert stammen. Dabei handelt es sich um Reste
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0090