http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0091
Die Innenseite der Stadtmauer
Aufnahme: Institut für Ur- und
Frühgeschichte, Universität Freiburg
„von Töpfen, Schüsseln, Tüllengefäßen, Bügelkannen, Ofenkacheln" und
um zahlreiche kleine flache Schälchen, die wohl als Öllämpchen angesprochen
werden können. Zwei bronzene Schnallen aus der zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts und ein Silberpfennig9 elsässischer Herkunft aus dem
13. Jahrhundert komplettieren das bislang datierte Material.
Außerhalb der Grabungsstelle wurden mehrere Bohrungen durchgeführt,
um unter anderem auch die Tiefe des Stadtgrabens feststellen zu können.
Dabei wurde an zwei verschiedenen Stellen je eine Schneckenbohrung bis
auf 7,50 Meter niedergebracht, ohne dabei den Grund des Grabens zu erreichen
. Da die Orientierung des Grabens an dieser Stelle im Bereich der
Streichrichtung des Prinzbacher Gangzuges liegt, könnte es sich (bei dem
Stadtgraben) also auch um einen Erztagebau, um einen Verhau, handeln,
der später als Stadtgraben genutzt worden ist. Dies würde auch die eingangs
schon erwähnte, fortifikatorisch äußerst ungünstige Lage der Stadt auf einem
nach Osten stark ansteigenden Gelände, das auch durch eine neun bis
zehn Meter hohe Mauer und einem vorgelagerten Graben nicht hinreichend
geschützt war, erklären.
Bei Würdigung aller bereits ausgewerteter Befunde aus der Grabung des Instituts
für Ur- und Frühgeschichte ergibt sich bis jetzt hinsichtlich der Geschichte
der mittelalterlichen Stadt Prinzbach folgendes Bild:
Im ausgehenden 12. und im 13. Jahrhundert hat in Prinzbach „zumindest
im Bereich der Grabung von 1989 zunächst ein intensiver Bergbau auf
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