http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0093
sie den Ritter endlich gefunden hatten, überhörten sie jedoch das Läuten. Der Stollen
stürzte ein, und keiner überlebte das Unglück.
2. Die Sage von den silbernen Glocken: Im Prinzbacher Kirchturm sollen einst silberne
Glocken gehangen haben, was den Neid der Nachbarn erregte. Diese stahlen die
Glocken bei Nacht und Nebel, versanken aber mit ihrem schwerbeladenen Fuhrwerk
noch vor dem überqueren der Kinzig im sumpfigen Mündungsbereich des Prinzbaches.
Vergl. hierzu auch Fußnote 6.
3 Kolb, J. B.: „Lexikon von dem Großherzogtum Baden", Dritter Band, Karlsruhe 1816,
S. 73 f.: „In dem Schutte dieser ehemaligen Stadt fand man eine Menge römischer Münzen
von Kaiser Hadrian und seinen Nachfolgern, welche die Kinder nach Aussage alter
Leute zu ihrem Spiele benutzten. (Leider sind diese Münzen heute unauffindbar.) Aller
Wahrscheinlichkeit nach war die ehemalige Stadt Prinzbach römischen Ursprungs und
hatte Kaiser Hadrian zum Erbauer. Einige Altertumsforscher glauben, daß diese das verlorene
Hadrianotheros gewesen sei."
Siehe auch: Hansjakob, Heinrich: „Schneeballen", Stuttgart 1922, S. 77
4 Heiko Wagner fand im August 1989 auf einem Acker nordöstlich der ehemaligen Stadt
eine mehrere Quadratzentimeter große Terra-Sigillata-Scherbe.
5 Ammann, H./Metz, R.: „Die Bergstadt Prinzbach im Schwarzwald", Lahr 1956, Sonderdruck
, Schauenburg Verlag. In dieser Schrift führen die Autoren folgende Urkunden an:
„Annales Colmarienses minores". Hier wird für das Jahr 1257 folgendes notiert: „In
Brusbach monte Brisgaudie inveniebatur argentum in Magna quantitate." (In Prinzbach
im Breisgau fand man Silber in großen Mengen.)
UB Straßburg IV/1, Nr. 231: Hinweis auf einen „civis in Brunssebach", (Bürger von
Prinzbach) der 1262 in der Lage ist, dem Bischof von Straßburg 230 Mark (Barren) Silber
zu leihen. Zum Vergleich: Der Preis eines steinernen Hauses in Köln betrug zur damaligen
Zeit 30 Mark Silber.
UB Straßburg III, Nr. 170: Aus dieser Urkundenabschrift geht hervor, daß das Ehepaar
„Conradus et Demuodis in Brünsebach" seinem Sohn Eberhard 1284 erlaubt, über sein
Erbe frei zu verfügen. Dabei ist erwähnt, daß an der Urschrift das „sigillum civitatis
in Brünsebach" (Siegel der Stadt Prinzbach) hing.
Einer Urkunde im GLA Karlsruhe, Berain 2861, bes. Bl. 2,60,7 von 1493, lassen sich
folgende Grundstücksbeschreibungen entnehmen:
„.......gelegen da selbs by dem undern dor...." „.....stosst an das Rysen thor......"
6 GLA 65/239: „Geroldseckisches Chronikbuch" des Matheus Marschalk von Piperbach
und Pappenheim, 1530. Hier wird behauptet, die Freiburger hätten die Stadt Prinzbach
am Karfreitag des Jahres 1008 zerstört. Diese Behauptung ist zweifellos falsch, denn zu
dieser Zeit existierte die Stadt Freiburg noch nicht. Möglicherweise handelt es sich hier
um eine Verschreibung, und mit der in Worten geschriebenen Jahreszahl „Dausendun-
dacht" war das eher passende Jahr Tausendzweihundertundacht gemeint.
7 Zimmermann, U.. Goldenberg, G, Brunn, A.: „Bergbauarchäologische Untersuchungen
in Prinzbach, Gde. Biberach, Ortenau", in: „Archäologische Ausgrabungen in
Baden-Württemberg 1989" (im Druck). Den Autoren sei an dieser Stelle für die zuteil
gewordene Unterstützung und Beratung herzlich gedankt.
8 Die Grabung war Teil eines von der Stiftung Volkswagenwerk im Zusammenhang mit
dem neuen Schwerpunktprogramm „Archäometallurgie" finanzierten Projektes zur Erforschung
des frühen mittelalterlichen Silbererzbergbaus im Südschwarzwald und wurde
vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Freiburg i.Br. durchgeführt.
9 Bestimmung der Münze durch Dr. P-H. Martin, Badisches Landesmuseum Karlsruhe.
10 Schwabenitzki, W.: „Die mittelalterliche Bergbausiedlung auf dem Treppenhauer bei
Sachsenburg (Kr. Hainichen)", Arbeits- und Forschungsbericht zur sächsischen Bodendenkmalpflege
32, 1988, S. 237ff. - Zur selben Thematik siehe auch: Hucker U. B.:
„Die untergegangene Bergstadt Blankenrode im Diemel-Eder-Kupfererzrevier", in:
„Montanwirtschaft Mitteleuropas vom 12. bis 17. Jahrhundert", Bochum 1984, S. 103 ff.
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