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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 213
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Weiher. Im Laufe der Jahrhunderte war er regelrecht kultiviert, vom Hause
abgedrängt und zum Fischteich umgewandelt worden, so daß nichts mehr
an seine einstige fortifikatorische Verwendung gemahnt.

Über Entstehungszeit, Bauherren und genaueres Erscheinungsbild dieser
ursprünglichen Baulichkeiten ist uns nichts weiter überliefert. Staufenberg,
Wiedergrün, Kolbenstein, nicht zu vergessen die ebenfalls abgegangene
Burg Stollenberg, unweit nordöstlich der ersteren gelegen, bildeten die Zentren
der sogenannten Herrschaft Staufenberg.

Zur Geschichte des Geschlechtes und des Anwesens

Die Familie der Wiedergrün ist sicher nicht die älteste der sich die Herrschaft
Staufenberg teilenden Familien. Mitglieder der Sippe, die sich nach
dem Sitz auf dem gleichnamigen Berg nannte, tauchen schon früher in den
Annalen auf; sie rechnet man zur führende (n) und besitzreichste (n) der Or-
tenau an der Wende zum 12. Jahrhundert. Doch die Besitz- und Abhängigkeitsverhältnisse
wechseln. Die Staufenberger dienten sicherlich den Zähringern
. Nach deren Aussterben wird die Herrschaft offenbar als Reichslehen
1218 eingezogen. Es folgen die Grafen von Freiburg als Lehnsherren,
denen die Ebersteiner. Schließlich, 1366, gelangt der Besitz an die Markgrafen
von Baden aus der Zähringer Linie. Diesen dienen auf dem Staufenberg
nun mehrere Familien. ,,Zur mannschafi in der Mortenauwe, die unser vat-
ter selige (i.e. Rudolf VI., gest. 1372) umb grave Egen von Friburg ver-
phante" (d. h., sich durch Pfand sicherte) gehörten nebst den Stauffenberg,
den Kolb, den Stoll, Hummel (u. a.) auch die Wiedergrün. Gemein ist ihnen
allen, daß sie sich in einer Nutzungs- und Erbgemeinschaft organisierten,
die als Ganerbiat bezeichnet wird. Darüber hinaus finden wir die sich
selbst als Gemeiner vom Staufenberg bezeichnenden Lehnsleute in einer
weiteren Vertragsgemeinschaft, 1474 geschlossen, einerseits, um der Gefährdung
durch den burgundischen Landvogt Peter von Hagenbach am
Oberrhein, andererseits, um dem wachsenden Druck fortschreitender Territorialbildung
, sprich den Begehrlichkeiten der geistlichen und weltlichen
Herrschaften begegnen zu können. Es sollten die Anfänge der Ortenauer
Reichsritterschaft sein.

Stammsitz der Wiedergrün ist die Burg Wiedergrün, die sie zusammen mit
den Staufenberg besitzt. Erste Hinweise auf Träger dieses Namens stammen
aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, allerdings ohne das cognomen-
tum von Staufenberg. Manche Anzeichen sprechen dafür, daß die Wiedergrün
ihre Wurzeln jenseits des Rheines, in Straßburg haben. Etliche derer
von Wiedergrün standen im Dienste dieser Stadt; zwei gar werden als
Schultheißen bezeichnet. Der uns interessierende Zweig des Geschlechtes
wird 1303 mit Heinrich urkundlich faßbar, hatte demnach erst im 14. Jahr-

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