http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0453
gen Bedingungen Land erwerben. So war es stets etwas Besonderes, wenn
sie ein Erbbegräbnis ihr eigen nannten. Der Verbandsfriedhof Schmieheim
legt dafür Zeugnis ab: viele Gemeinden teilten sich diese Grablege. Nachdem
im Großherzogtum Baden durch das liberale Ministerium Stabel/La-
mey die volle Emanzipation und Gleichberechtigung erworben worden war,
legten auch kleinere Gemeinden eigene Friedhöfe an. So auch die Gemeinde
Nonnenweier, die ihren Friedhof im Jahre 1880 erwarb. Hier finden wir
auch das Grab der Familie Frank, deren berühmtester Sproß, der Reichstagsabgeordnete
Ludwig Frank, am 3. September 1940 als Kriegsfreiwilliger
bei Luneville fiel. Er ist dort in einem Massengrab bestattet. —
Eine umfassende Geschichte der jüdischen Kleingemeinde in der Ortenau
müßte weitere Gemeinden mit ihren Zeugnissen umfassen (z. B. Freistett,
Bodersweier etc.). Der angekündigten Publikation bleibt es vorbehalten, auf
das Gesamtproblem im Stile einer wissenschaftlichen Abhandlung einzugehen
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