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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 534
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Für Franz Burda ging es zunächst darum, möglichst ,billig' zu studieren.

Besonders günstig sollte ein Studium in Wien sein. Franz Burda quartierte
sich im Deutschen Studentenheim im 9. Bezirk ein. Doch zum Studium
wurde er, weil er „nur" den Abschluß Oberrealschule hatte, nicht zugelassen
.

Einen Ausweg bot München, zumal dort der Bruder Erwin als Angestellter
einer Papiergroßhandlung lebte. Die beiden Brüder fanden eine Einfachst-
unterkunft in einem Zweibettzimmer, das ein Kofferträger an sie vermietete.

Der Trubel der Großstadt und das ewig knappe Geld veranlaßten den Studenten
, sich eine andere Universität zu suchen, in der er ohne Ablenkung
in kürzester Zeit sein Diplom als Volkswirt ablegen könnte. Franz Burda
wählte Erlangen und schloß seine Studien 1926 als Dipl .-Volkswirt und 1928
als Dr. rer. pol. ab.28

Franz Burda entschloß sich bereits während des Studiums, in die Druckerei
des Vaters einzusteigen und damit den Weg einzuschlagen, auf dem er später
so großen Erfolg hatte.

Am 9. März 1929, neun Monate nach der Promotion, hatte er „eine 4 Jahre
dauernde Lehrzeit als Buchdrucker" hinter sich und legte vor der Handwerkskammer
Freiburg die Gesellenprüfung ab.29

Franz Burda wurde bald der eigentliche Kopf der Drei-Mann-Druckerei,
deren Führung ihm auch von Amts wegen erlaubt war, nachdem er die Meisterprüfung
als Buchdrucker abgelegt hatte.30

Die 20er Jahre zeigen besser als andere Spannen im Leben des Senators,
wozu er in seiner rastlosen Energie fähig war.

Die äußeren Verhältnisse waren enervierend: Wirtschaftliche Depression in
der Folge des Versailler Vertrags, die politische Unsicherheit während der
Weimarer Republik, die Ruhrkämpfe, die Besetzung Offenburgs durch die
Franzosen (1923/24).

In diesem Jahrzehnt legte Franz Burda 1921 sein Abitur ab, begann eine
kaufmännische Lehre, baute 1926 seinen Dipl .-Volkswirt, wurde 1928 zum
Dr. rer. pol. promoviert, legte 1929 seine Gesellenprüfung und 1930 seine
Meisterprüfung ab.

Noch erstaunlicher mutet die Leistung an, wenn man sich das private Umfeld
anschaut. Die Druckerei war ein „kränkelndes Kind"31. Von den kümmerlichen
Erträgen mußten Vater, Mutter, die drei Stiefgeschwister Herta,
Friedlinde und Friedhold und Franz Burda selbst leben.

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