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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 551
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modernisiert, mit wechselnden Bautrupps, Dekorateuren, Innenausstattern,
Handlangern. Das ist ihre Überlegenheit heute, daß sie alles so gewollt haben
, wie es heute ist und aussieht. Sie können sich nur selber Vorwürfe machen
und sich selber auf die Schulter klopfen."

In der Sprache Dr. Burdas heißt das etwa so:

„Ich gehe unverdrossen und fröhlich meinen Weg, mache meine Arbeit
recht und schön und weiß genau, daß der Erfolg nicht ausbleiben wird.
Meine Gedanken gehen dahin, das Publikum so gut wie möglich zu unterhalten
und das zu bieten, was man auch als kulturelle Aufgabe betrachtet
."89

Daß das leichter gesagt als getan war, mußte auch der Senator erleben. Etwa
als sich die Redaktion des „Ufers" sträubte, der Krönung Elizabeths II. im
Mai 1953 den entsprechenden redaktionellen Umfang zu geben. Der Verleger
machte selbst ein Sonderheft und ging das Risiko einer Auflagenerhö-
hung um 100.000 Exemplare ein — und gewann.90

Zu Recht hat Henri Nannen91 darauf besonders hingewiesen, daß Franz
Burda „nicht nur ein großer Verleger (war), er war auch ein großer Journalist
". Nannen wußte, wovon er sprach. Die BUNTE aus dem kleinen Offenburg
hatte seinem STERN aus der beherrschenden Medienstadt Hamburg
so manchen Scoop weggeschnappt. Nur zwei seien erwähnt: Mit der Exklusivverpflichtung
von Wernher von Braun beherrschte die BUNTE das Thema
Raumfahrt92 am autentischsten in den deutschen Medien. Als einzige
Zeitschrift am Ball war die BUNTE auch mit Fotos von der ersten Herzverpflanzung
durch Professor Barnard93. Das Thema „Umweltschutz" tauchte
ebenfalls erstmals in der BUNTEN auf. Sie veranstaltete sogar die ersten
beiden Fachsymposien zu diesem Thema.94

So sehr dem Verleger die BUNTE am Herzen lag95, so klar war ihm, daß
eine Monokultur keinen Erfolg verspräche. Bereits 1949 brachte er die „Sü-
rag" wieder auf den Markt, und im Herbst desselben Jahres - noch von
den Franzosen initiiert - die in der Aufbauphase nach dem Krieg so erfolgversprechende
Zeitschrift „Das Haus". Aenne Burda begann in diesen Tagen
die Arbeit an „Favorit"96, die bereits am 1. Januar 1950 in „Burda
Moden" umbenannt wurde und ihren Siegeszug um die Welt begann.97
Durch Kauf wurden zwischen 1958 und 1962 die „Deutsche Illustrierte"
(Stuttgart), die Münchner Illustrierte und die Frankfurter Illustrierte übernommen
und in die BUNTE Illustrierte eingegliedert. 1963 wagte Dr. Burda
nach Kauf und Integration der „Österreich Illustrierten" den Weg ins
östliche Nachbarland. Die „Freundin" wurde 1963 gekauft, „Meine Familie
und ich" 1974 übernommen. Im Juni 1970 startete die „Freizeit und Rätsel
Revue"98, im Februar 1972 brachte Dr. Burda „Mein schöner Garten"

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