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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 628
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dem Gebiet der Stadt Offenburg erfolgten, sondern auch Orte und Ziele in
der näheren Umgebung betrafen. Dies ist vor allem deshalb von Interesse,
da Unterbrechungen des Bahn- und Straßenverkehrs auf Zufahrtswegen
auch immer auf ein Verkehrszentrum wie Offenburg ausstrahlten.

Um die verworrenen Aktionen wenigstens einigermaßen rekonstruieren zu
können, ist es unerläßlich, chronologisch vorzugehen.

Die Unterlagen des Stadtarchiv Offenburg belegen Jagdbomberangriffe für
den 2., 10., 17.,24.,25., sowie den 30. Dezember 1944.172 Eine Querprüfung
mit den anderen zugänglichen Quellen ergibt, daß diese Aufstellung
unvollständig ist.

Angesichts der Natur von Bombenangriffen aus der Luft ist dies keineswegs
verwunderlich. Die Menschen am Boden waren in einer solchen Situation
eher damit beschäftigt, Schutz vor den Angreifern zu suchen, als die Zahl
der beteiligten Flugzeuge festzustellen. Hinzu kommt für die Jagdbomberangriffe
ein Überraschungsmoment, welches durch die hohe Geschwindigkeit
und die niedrige Flughöhe bedingt war.

Nach den Aufzeichnungen der 1. TAF173 wurde am 1. Dezember 1944 ein
Verband von 12 Jagdbombern, die 6ts. Sprengbomben abwarfen, für taktische
Operationen im Raum Offenburg abgestellt, während die städtischen
Dokumente für dieses Datum keinen Luftangriff verzeichnen. Die im Bun-
des-Militärarchiv vorhandenen deutschen Dokumente geben für den
1. Dezember die folgenden Einflugzeiten in den Raum Offenburg an:
„09.00—10.02 Uhr Einige schnelle Kampfflugzeuge Offenburg—Hornis-
grinde-Bad.-Baden—Karlsruhe"174 und „13.35-16.03 Uhr Einzelflugzeuge
Offenburg".175 Am gleichen Tag griffen einige Jagdbomber einen Güterzug
in Biberach an. Infolge des Angriffes, bei dem sechs Sprengbomben abgeworfen
wurden, kam es zu einer Unterbrechung der Bahnstrecke Offenburg
—Hausach sowie zur Beschädigung mehrerer Gebäude im Ort. Ein
Jagdbomber stürzte bei Diersburg ab, wobei sich der Flugzeugführer offenbar
absetzen konnte, da am Tag der Meldung immer noch nach ihm gefahndet
wurde.176

Da die Quellen im R R. O. für den 10. Dezember keinen Angriff verzeichneten
, jene der Stadt Offenburg keinen für den 1. Dezember, ist anzunehmen,
daß es sich um eine Verwechslung in den städtischen Dokumenten handelt.

Am 2. Dezember waren erneut Jagdbomber im Raum um Offenburg tätig.
Ihr Auftrag war die bewaffnete Aufklärung. Dies bedeutete, daß sie während
ihres Einsatzes mit ihren Bordwaffen mehr oder minder alles, was sich
bewegte, angriffen, insbesondere jedoch Transportmittel und militärische
Ziele. Insgesamt wurden 28 Flugzeuge eingesetzt, wieviele gegen Offenburg
, ist aus den alliierten Quellen nicht festzustellen. Die 28 Maschinen

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