http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0629
warfen insgesamt 42 ts. Sprengbomben ab.177 Nach Angaben der Stadt
Offenburg waren es fünf Flugzeuge, die sowohl Bomben abwarfen als auch
ihre Bordwaffen einsetzten.178 Aufgrund der OKW-Meldung von 13 abgeworfenen
Bomben auf Offenburg179 läßt sich schließen, daß es sich in jedem
Fall um mehr als 5 Flugzeuge gehandelt haben muß, da die Standardaußenlast
einmotoriger Jagdbomber aus zwei 500lbs. Bomben bestand. An
jenem 2. Dezember fand kein massierter Angriff statt. Für die Einflüge dieses
Tages werden folgende Angaben gemacht: „8.36—10.15 Uhr (...) Einzel-
flugzeuge Strassburg—Offenburg-Lahr", „11.55-13.24Uhr Mehrere Feindflugzeuge
Strassburg—Offenburg" und „15.20—15.43 Uhr Etwa 15 schnelle
Kampfflugzeuge Rastatt—Baden-Baden—Horb—Offenburg—Lahr."180 Neben
leichten Gebäudeschäden, unter anderem wurde ein Block der Artilleriekaserne
beschädigt, wurden auch zwei Eisenbahnwaggons mit Munition
getroffen, die anschließend ausbrannten.181 Um 11.50 Uhr begegneten amerikanische
Flugzeuge in 13 000 Fuß Höhe über Offenburg einer geschätzten
Zahl von 15—20 deutschen Me-109 Jägern, mit denen sich jedoch kein Luftkampf
entwickelte.182
Für den 4. Dezember 1944 verzeichnen weder alliierte Quellen noch die
Zusammenstellung der Stadt Offenburg Angriffe auf das Stadtgebiet oder
die nähere Umgebung. Offenburg wurde jedoch an diesem Tag mehrfach
von alliierten Jagdbombern überflogen: „10.02—10.19 Uhr Ein Feindflug-
zeug Offenburg—Hornisgrinde", ,,14.32-15.40Uhr Etwa 10 Jagdbomber
Bietigheim—(...)—Offenburg" und „15.43—16.35 Einzelne Feindflugzeuge
Lahr—Offenburg—Karlsruhe—Offenburg—Hornisgrinde—Baden-Baden".183
Der Grund für die Pause bei den Jagdbomberangriffen zwischen dem
4. Dezember und dem 16. Dezember war das seit Jahren schlechteste Flugwetter
über Westeuropa, das mit Bewölkung vom Boden bis in große Höhen
insbesondere den einsitzigen Kampfflugzeugen den Einsatz erschwerte bzw.
unmöglich machte.184
Am 16. Dezember begannen die deutschen Streitkräfte die Ardennen-
offensive. Aus diesem Grund waren bis etwa Mitte Januar 1945 alle Anstrengungen
der Luftstreitkräfte darauf gerichtet, den Bodenstreitkräften
maximale Unterstützung zu gewähren.185 Während jedoch das Wetter erst
wieder am 17. Dezember Operationen im Bereitstellungsraum für die
Ardennen aus der Luft ermöglichte, waren in der Rheinebene vereinzelte
Flüge zu beobachten.
Für diesen Tag läßt sich aus militärischen Dokumenten wieder Jagdbombertätigkeit
im Raum Offenburg belegen.
An jenem Tag wurde um 16.00 Uhr im Bahnhof von Niederschopfheim ein
Munitionszug durch sechs Maschinen in Brand geschossen. Bei diesem An-
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