http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0634
Erst am 21. Januar wurde der Raum Offenburg wieder von Fliegertätigkeit
berührt. Um 13.00 Uhr stürzte ein viermotoriger amerikanischer Bomber
bei Offenburg214 ab, wobei ein Besatzungsmitglied ums Leben kam und die
anderen sechs in Kriegsgefangenschaft gerieten.
Um 10.45 Uhr am 29. Januar wurden durch sechs Jagdbomber neun
Sprengbomben und vier Phosphorkanister auf die Bahnanlagen und das
Stadtgebiet Offenburgs abgeworfen. Ein landwirtschaftliches Anwesen
wurde total zerstört, zwölf Wohngebäude mittelschwer bzw. leicht beschädigt
. Des weiteren wurde eine Lok und der Bahnkörper beschädigt. Um
10.10 Uhr griff ein Jabo bei Oberkirch einen Lkw an, wobei sechs Personen
getötet wurden.215
Februar 19452'6
Der Februar brachte einen noch dramatischeren Anstieg des Einsatzes von
Jagdbombern und mittleren Bombern — vermutlich Marauder — der
1. TAF gegen die Verkehrsknoten östlich des Rheins. Spätestens jetzt war
durch den Vormarsch der westalliierten Truppen, die den Übergang über
den Rhein suchten, eine Situation herbeigeführt, die Offenburg zum wichtigen
Drehpunkt der Versorgung und des Rückzugs deutscher Truppen machten
. Am 2. Februar 1945 griffen 31 mittlere Bomber mit 62ts. Sprengbomben
Kasernenanlagen in Offenburg an. Das Ergebnis des Angriffes
wurde als gut eingestuft.
In Ramsbach bombardierten 27 Bomber mit 36ts. ein Treibstofflager, ebenfalls
mit exzellenten Resultaten.
Ebenfalls ein Treibstofflager hatten 18 Flugzeuge in Zell a.H. zum Ziel;
nach den Angaben der Besatzungen war das Ergebnis auch hier gut.217
Gleich am nächsten Tag versuchten 11 Thunderbolt Jagdbomber, die Eisenbahnbrücke
über die Kinzig bei Offenburg zu zerstören, was ihnen jedoch
nicht gelang. Auf der Aufklärungsaufnahme des 28. Februar sind an beiden
Ufern des Flusses die Bombentrichter der Fehlwürfe zu sehen.
Am 4. Februar flogen 61 Jagdbomber der 1. TAF bewaffnete Aufklärung
gegen Rangierbahnhöfe, so auch gegen Offenburg.
Am 6. Februar führten 25 Jagdbomber freie Jagd im Bereich zwischen Colmar
und Offenburg durch, wobei sie auch über Offenburg Bomben abwarfen
. 24 Marauder des 42nd Bombardement Wing der 1. TAF warfen 36ts.
auf die Bahnanlagen bei Appenweier, hatten jedoch offenbar kein großes
Glück beim Treffen. Ein weiterer Einsatz führte (von insgesamt 29 eingesetzten
Jagdbombern) eine unbekannte Anzahl Flugzeuge mit dem Ziel bewaffneter
Aufklärung in den Raum Offenburg.
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