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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 664
(PDF, 137 MB)
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damit einer notwendigen Dokumentation
für die Zukunft. Ein anderer Teil ist historischen
Fragen gewidmet, der Geschichte
der Wegkreuze und Bildstöcke, der Dorfbrunnen
, der Gasthäuser. Unter den vielen
weiteren Artikeln entreißt einer den in
Windschläg geborenen, in Düsseldorf berühmt
gewordenen Tiermaler Carl Jutz der
Vergessenheit, ein anderer berichtet über
die Patronatsherren, die Familie v. Neveu,
ein dritter erzählt einfach das schwere
Schicksal eines Windschläger Knechtes,
den ein ungerechter Schultheiß zum Militärdienst
zwang. So erweisen sich die —
übrigens reich bebilderten — Jahrhefte in
ihrer Vielfalt als vorzügliches Mittel, die
Liebe zur Heimatgeschichte zu wecken und
zu erhalten.

Karl Maier

Historischer Verein für Mittelbaden,
Mitgliedergruppe Yburg: „Das Baden-
Badener Rebland unter der Yburg"
Steinbach, Neuweier, Varnhalt. Baden-
Baden-Steinbach 1989

In einer beispielhaften Gemeinschaftsleistung
stellte die Mitgliedergruppe Yburg
unseres Vereines ein umfangreiches Handbuch
zur Geschichte der im Titel genannten
drei Rebgemeinden und ihrer Ortsteile zusammen
. Unter der redaktionellen Leitung
von Ursula Schäfer bearbeiteten 22 Autoren
alle historiographisch relevanten Bereiche
.

Im ersten Teil werden Themen aufgegriffen
, die dem ganzen Raum gelten. Die Vorgeschichte
kann, wie Rudi Liebich darlegt,
trotz einiger Funde aus der Stein- und
Bronzezeit noch keine eigenen Konturen
gewinnen, und während der römischen Besatzungszeit
erscheint das Gebiet nur als
Vorland von Baden-Baden.

Karl Schwab berichtet in einem knappen
Abriß über die Landesherrschaft der Markgrafen
von Baden, Willi Daferner beschreibt
einzelne Grundherrn an den auf
uns überkommenen Darstellungen ihrer
Wappen. Breiten Raum widmet Michael
Frietsch der Rechtsgeschichte, indem er die

Veränderungen der Stadtverfassung Steinbachs
bis heute aufzeigt. Ausgehend von
der Markgenossenschaftstheorie Reinfrieds,
legt Karl Schwab das Beispiel einer Kirchenorganisation
dar. Auch die Waldgeschichte
des Reblandes von Lothar Brand-
stetter beginnt mit der Markgenossenschaft
; sie beschreibt die Schwierigkeiten,
die nach der Auflösung der alten Waldgenossenschaften
entstanden. Auf wenige lokale
Quellen kann sich Doris Steffens in
ihrem kurzen Aufsatz über die Zünfte stützen
, die erst durch ihre Auflösung 1863
faßbar werden. Ein vielfältiges Quellenmaterial
steht dagegen Rudi Liebich zur Verfügung
. Schon für das Jahr 1070 kann er den
Weinbau in unserem Gebiet aus einem
Schriftstück nachweisen und bis in die
Neuzeit hinein ausführlich an Verordnungen
, Anlageplänen und Zehntverzeichnissen
belegen. Die frühe Geschichte des
Schulwesens zeigt Gerhard Nießen an den
überlieferten Namen der Absolventen der
Steinbacher Lateinschule auf. An die
schweren Kriegszeiten des 17. und 18. Jahrhunderts
erinnert Heinz Bischofs Bericht
über die Stollhofer Linie. Der ergänzte Artikel
aus dem „Burgenband" über die
Yburg von Bertram Sandfuchs und Karin
Rogges kurze Vita des Münsterbauers Erwin
von Steinbach runden den ersten Teil
ab.

Der zweite Teil informiert nach einem nahezu
gleichen Raster über Einzelheiten der
drei Gemeinden; einige seien genannt: ein
spezieller historischer Überblick, Beschreibungen
der Ortswappen, Erklärungen
der Flur- und Familiennamen, als Voraussetzungen
der heutigen Erwerbsstruktur die
Geschichte der Gasthäuser (Karl Seiter
u.a.), die Entwicklung der Winzergenossenschaften
(Edmund Frank u. a.) und ein
Rückblick auf die Flurbereinigung. Als
frühe technisierte Arbeitsweisen stellen Edmund
Frank, Konrad Velten und Cornelia
Zorn vor Bergbau in Umweg und Neuweier
, Steinhauerei in Varnhalt, Mühlen- und
Wasserwerke in Steinbach. Vielfältige
Kenntnisse liefert die Baugeschichte der
Kirchen (Herbert Hauser, Ulrich Neumann
u.a.) — vorzüglich die Rekonstruktionen

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