http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0051
Rundziegeln sowie römische Keramikreste, darunter Sigillaten und gallo-
römische Traditionsware. Eine anschließende Begehung zusammen mit
J. Naudascher hat gezeigt, daß das Fundmaterial an einer Böschung des
Seeufers gestreut lag. Die Fundstelle selbst liegt ca. 2,5 m unterhalb der
normalen Erdoberfläche.
Vor einiger Zeit fand Klaus Küderle im Gewann Römerbündt von Ortenberg
(DG 7513.23) beim Ausheben einer Baugrube eine römische Kupfermünze.
Die Münze ist sehr abgenutzt. Möglicherweise handelt es sich um einen
Dupondius des Kaisers NERVA (96-98 n. Chr.). Auf der Vorderseite der
Münze ist der Kaiser nach links blickend abgebildet, auf der Rückseite stehen
wahrscheinlich zwei Götter.
Im Gewann Stockmatt von Eckartsweier-Hesselhurst (DG 7413.32) stellte
Walter Fuchs eine neue römische Siedlungsstelle fest. Neben Bruchstücken
von Leistenziegeln wurden auch Scherben gewöhnlicher Gebrauchsware
und Terra Sigillata aufgelesen.
In der bekannten römischen Siedlung Kornfeld von Neumühl (DG 7413.7)
konnten zwei Leistenziegelfragmente mit dem Stempel der in Straßburg stationierten
8. Legion aufgefunden werden. An der gleichen Fundstelle wurde
durch Stefan Bleck eine Gemme aus Karneol aufgefunden. In den Halbedelstein
ist die Göttin Victoria eingeschnitten. Die geflügelte Göttin hält in
der linken Hand einen Siegeskranz und in der rechten Hand einen Palmenzweig
.
Bei der Verlegung einer Wasserleitung im Gewann Kleinhungerfeld von Auenheim
(DG 7313.20) konnte durch Walter Fuchs eine beachtliche Anzahl
von römischen Scherben aufgelesen werden. Obwohl bisher noch keine weiteren
römischen Siedlungsspuren entdeckt wurden, ist anzunehmen, daß eine
bisher unbekannte römische Siedlungsstelle in der Nähe liegen muß.
Mittelalter und spätere Zeitalter
Im Juli 1990 wurden bei einer Begehung durch Wolfgang Westermann und
Heiko Wagner in der Befestigungsanlage „Schwedenschanze" oberhalb von
Biberach zwei kleine Wandscherben aus dem Früh- oder Hochmittelalter
gefunden, die sich nicht genauer einordnen lassen. Außerdem wurde am
Hang einer künstlichen Terrasse eine große Zahl von Eisenschlacken (vermutlich
von einer Schmiede) sowie auf einer weiteren Terrasse eine ortsfremde
Sandsteinplatte (Unterleger eines Mahlsteines?) aufgelesen.
Im Staatswald Distrikt Kaiserwald bei Wittenweier (DG 7612.18) fand Fritz
Heimburger in einem flachen Hügel von 30—40 cm Höhe und einem
Durchmesser von 3,5—4 m Scherben eines dünnwandigen, innen glasierten
Gefäßes aus dem 16./17. Jhd. In einem kleinen Suchschnitt sind geringe
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