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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 531
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Georg Monsch (1847-1934)
1888-1930 Stadtrat in Offenburg
1909—1912 Landtagsabgeordneter
Aufwhme: Stadtarchiv Offenburg

kommunistische Staatsform ein3, verfaßte in diesem Sinne auch ein
,,poetisch-sozialpolitisches Drama" mit dem Titel „Zwei Welten" oder
auch „Erlösung". Um so bemerkenswerter ist das hohe Ansehen, das er
auch bei politisch Andersdenkenden genoß, aber das rührte nicht zuletzt
daher, daß auch er im Verkehr mit seinen Mitmenschen keine parteipolitischen
Scheuklappen trug. Als ihm 1928 das Ehrenbürgerrecht verliehen
wurde, hatte die SPD in Offenburg bei der Reichstagswahl vom 28. Mai nur
18 % der Stimmen erhalten, die KPD 6,5 %, während das Zentrum mit 37 %
dominierte.4 Und als er 1934 starb, bekannte gar der nationalsozialistische
Oberbürgermeister Dr. Rombach: ,,Wenn das Institut des Ehrenbürgers
noch nicht geschaffen worden wäre, hätte es für Georg Monsch geschaffen
werden müssen".5 Fürwahr, so etwas passierte nicht alle Tage, wo doch am
4. März 1933 zahlreiche Kommunisten, darunter die respektablen Stadträte
Mina Döserich und Richard Bätz in Schutzhaft genommen und R. Bätz mit
Otto Schneider im Mai auf den Heuberg gebracht wurden!6

Monsch war ein Mensch, der aus dem Holze geschnitzt war, wie die von
ihm erstrebte und verfochtene sozialistische Gesellschaft sie nach Auffassung
bedeutender ideologischer Vertreter zur Verwirklichung benötigt:
„Sozialistische Gesellschaft braucht Menschen, von denen jeder an seinem
Platz voller Glut und Begeisterung für das allgemeine Wohl ist, voller Opferfreudigkeit
und Mitgefühl für seine Mitmenschen, voller Mut und Zähigkeit
, um sich an das Schwerste zu wagen"7, was der demokratische Offen-

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