Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 532
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0532
burger Landtagsabgeordnete Oskar Muser nach dem Umsturz von 1918 auch
für die neue Republik postulierte: „Der Staat, der ein Qualitätsstaat sein
will, braucht Qualitätsmenschen", in dem Menscheninnern liege das Fundament
alles Handelns, damit auch der staatsbürgerlichen Tätigkeit.8
Monsch forderte nicht nur Pflichtbewußtsein, sondern lebte es auch vor,
was ihm der Redakteur Schubart in einer ausführlichen Gratulation zum
Fünfundsiebzigsten mit aller Sympathie bezeugte: ,,Ehrgeiz war es nicht,
was Euch trieb, und Mammon habt Ihr Euch mit dieser Tätigkeit auch nicht
erworben, denn alles verrichtetet Ihr ehrenamtlich. Ihr stelltet Euch mit Eurer
geistigen Kraft und dem, was Ihr Euch erarbeitet, dem Dienst der Allgemeinheit
selbstlos zur Verfügung und gäbet so ein Muster bürgerlicher
Pflichterfüllung".9

Kriegsminister Maginot läßt grüßen. . .

Für bürgerliche Pflichterfüllung hatte schon der Zunftmeister der Färber,
Anton Monsch, gesorgt, der durch Stadtratsdekret vom 8. Mai 1782 zum
Stadthauptmann ernannt wurde; ihm unterstanden alle, die zum Dienst
beim gewöhnlichen Bürgermilitär verpflichtet waren. Der neue Stadthauptmann
, der den Küfermeister Joh. Michael Gschwind ablöste, stammte aus
der Ehe des Friedrich Monsch aus Mutzig (Elsaß) und der Magdalena Lie-
nin.10 Zu deren Nachkommen zählte der am 22. 1. 1807 in Griesbach geborene
Badwirt Franz-Joseph M., der am 1.6. 1837 die M. Magdalena Göpp
aus Brumath heiratete. In einer Notiz über den am 7. 1. 1932 in Paris verstorbenen
Schöpfer der Maginot-Linie, Andre Maginot, bemerkte Adolf
Geck im „alt Offeburger", daß der Badwirt in enger Verwandtschaft zu jenem
stand, da seine Frau aus der Familie Gepp in Brumath stamme. Das
sei dem Stadtrat und Vizebürgermeister Georg Monsch während der französischen
Besatzungszeit im Interesse der Stadt Offenburg sehr nützlich gewesen
. Zu jener Zeit sei auch einmal ein Herr Maginot in Offenburg
eingekehrt. Als Bestätigung könnte eine Notiz von Georg Monsch auf einem
Zettel gelten: ,,2 französische Offiziere bringen Grüße von Paris von
Kriegsminister Maginot, meinem Cousin".

,,Oken, ein Bruder meiner Großmutter"

Interessanter war aber für Georg Monsch die Gewißheit, ein Verwandter
des Lorenz Oken zu sein. Er schöpfte sie aus einem alten Brief der Maria
Magdalene Ockenfuß, Haushälterin des Pfarrers J. Sälinger in Bühl, an seine
am 29. 6. 1808 in Bohlsbach geborene Mutter, Magdalena Siegfried, uneheliche
Tochter der Catharina Siegfried: „Liebe Lene! Hier schicke ich
ihr noch ein Bordret, es ist der Mutter Bruder, er ist ein großer Mann in
der Weld, er schreibt Oken. Der Herr hat ihn so geehrt, das er den ersten

532


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0532