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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 534
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Aufenthalt in Offenburg offiziell begrüßte, wies er darauf hin, daß er alle
ihre Berge gesehen, den Üetliberg, die Jungfrau und andere erklettert habe.
Er war in den Bergen des Montblanc und zu Fuß über den Furka-Paß auf
das Faulhorn gewandert.

Wider Erwarten für den Militärdienst tauglich erklärt

Nach Monschs Erzählung reißt ihn 1868 die Einberufung zum Militärdienst
aus dem feinen Milieu der vornehmen Welt, deren Allüren er sich angewöhnt
hatte. Er hätte es besser haben können, denn das Schicksal hatte ihm
die Gelegenheit geboten, der „Häßlichkeit des Soldatenlebens" zu entgehen
. Daß er sie nicht nutzte, hat er zweifellos bitter bereut. Nach der „Ver-
preußung Badens" im Jahre 1866 wurde die allgemeine preußische
dreijährige Militärpflicht eingeführt, wobei Söhne Wohlhabender nach einem
Examen sogenannte Einjährige werden konnten, d. h. nur ein Jahr bei
eigener Verpflegung und Wohnung zu dienen brauchten. Das Einführungs-
jahr dieser Neuerung ließ es im ersten Jahr 1867 zu, daß man sich vor der
Assentierung als Einjähriger melden mußte, was dann den Vorteil hatte, ohne
Examen und mit voller freier Verpflegung und Außenwohnung dienen zu
können. Beinahe alle Mitschüler machten davon Gebrauch und meldeten
sich als Einjährige, während er einem schlechten Rat folgte, sich in Anbetracht
seiner Konstitution nicht zu melden, da er für untauglich befunden
würde. Aber er wurde für tauglich erklärt und mußte die vollen drei
Jahre ableisten, dazu dann noch ein weiteres Jahr in der Kriegszeit von
1870-1871. Allerdings erzählt er in seinen Erinnerungen an die Soldatenzeit
, daß er es verstanden habe, einmal wochenlang zu Hause bei der angeblich
todkranken Mutter bleiben zu dürfen, was ihm die Möglichkeit bot, ein
fröhliches Leben zu führen und allabendlich frohe Stunden im Kreise der
„Concordia" zu verbringen.

Über die Demokratische Volkspartei zur Sozialdemokratie

Ein bemerkenswerter Schößling des Männergesangvereins „Concordia"
war der am 7. 11. 1869 offiziell aus der Taufe gehobene „Alte Bund"13, ein
Club radikaler junger Bürger, wie ihn Adolf Geck bezeichnete, dem sich
Monsch anschloß und dem Adolf Geck später beitrat. Da Monsch ohnehin
aus einer Familie mit „48er Tradition" stammte und zeitig die Bekanntschaft
mit der schwarz-rot-goldenen Fahne gemacht hatte, da sie vor den
Preußen in seinem Bettchen versteckt worden war, bedurfte es sicher keines
besonderen Anstoßes mehr, um sich entschiedener der Politik zuzuwenden.
Adolf Geck hat überliefert, daß der ehemalige Republikaner Professor
F. Krebs die „Alten Bündler" zur Gründung eines Ortsvereins der Ende der
70er Jahre (zu Beginn des Sozialistengesetzes) wiedererstandenen Demo-

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