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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 90
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Zur Geschichte des Oberrheins stellt Mone fest, „daß in Donaueschingen
zwei Römerstraßen aus nördlicher Richtung ankamen. Eine aus Rotten-
burg-Rottweil und eine zweite aus Straßburg durch das Kinzigtal über Villingen
"24. F. Frommer berichtet: „Führte doch außer dem Weg nach Schwaben
hier auch der Weg in das frühbesiedelte Bodenseegebiet durch das Gutachtal
über Donaueschingen (889) nach Konstanz (615), und der Verkehr
muß besonders mit den alten Bischofssitzen am Rhein schon früh recht rege
gewesen sein. Aber auch für den Durchgangsverkehr hatte dieser Weg Bedeutung
. Der Bischof von Straßburg erbittet auf seiner Romreise (887) vom
Bischof in Konstanz Herberge und Verpflegung"25. Oberhalb der Hornberger
Steige auf der Benzebene (dem Hornberger Paß) liegt an dieser vorgenannten
alten Straße des Windkapf. Dort stößt, aus dem Breisgau kommend
, die „Hohe Straße" auf die Hornberger Paßstraße, die die Hauptpaßstraße
durch das Kinzig-Gutachtal zum Bodensee ist.

Vom Hohlengraben - Furtwangen - Heidenstein, wie Dieter Klepper, St.
Georgen, festgestellt hat, kommt als weitere wichtige Straße die „Hochstraße
" auf das Windkapf26. Ihre Einbindungen an die Hornberger Steige
und die Benzebene zur Sommerbergsteige (Langenschiltach) scheinen sich
heute noch in Spuren nachweisen zu lassen27. Alte Straßen und Wege sind
immer schwieriger zu belegen. Nicht nur der Zahn der Zeit hat sie unkenntlich
gemacht, sondern sie wurden auch bei der Neuanlage von Straßen und
Waldwegen zerstört, ohne daß ihre Spuren gesichert werden konnten.

Auch nach Schramberg und Tennenbronn bestand eine Abzweigung auf der
Benzebene, vermutlich auch durch das Schwarzenbachtal, wo altes Mauerwerk
und Pflaster heute noch sichtbar sind. W. Jensen sieht den „Straßenknotenpunkt
am Windkapf in Bezug auf die „Hoch Straße" als Teil eines
vielverzweigten alten Straßennetzes28. Hertlein kommt zu dem Schluß, daß
alle Wege mit den Bezeichnungen „Hoch-", „Heer-", „Hohestraße" oder
„Steinweg" auf eine von den Römern gebaute Straße zurückgehen29. Paul
Revellio glaubt, daß die „württembergische Geleitstraße" (durch das
Schwanenbachtal) sicher alt gewesen sei, und sagt: „Das war die einzige
durchgehende Verbindung von Villingen nach der Ortenau30".

Dieter Klepper hat den Verkehrsknotenpunkt auf dem Windkapf, seine
Straßenverbindungen und die alten Straßen in seinem Buch „St. Georgen
den Pässen nahe gelegen", sehr ausführlich beschrieben. Dabei stellt er fest,
daß an diesem Verkehrsknotenpunkt alle wichtigen Schwarzwaldpässe des
Mittelalters von Nord nach Süd und Ost nach West miteinander verbunden
waren. Er schreibt: „die Baar mit dem Breisgau über den Turnerpaß; Freiburg
-Villingen über den Kilpenpaß; die Ortenau-Baarverbindung über den
Hornberger Paß, Brogenpaß und Kesselbergpaß; die Rhein-Neckarverbin-

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