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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 244
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wird mehr Frische und Lebendigkeit im Unterricht empfohlen am
10.6.1872 wurde bemängelt, daß er den letzten Prüfungsbescheid überhaupt
nicht beachtet habe, er führe keine Schülerliste, sein äußeres Erscheinungsbild
sei nicht standesgemäß, ein Ärgernis für Gemeinde und Schüler; am
20.6.1872 wird beanstandet, daß er keine Quartalsarbeit abgegeben habe.
Darüber hinaus verlangt der Ortsschulrat unterm 9.8.1872, seine Schülerverzeichnisse
mit den eingetragenen Noten vorzulegen, die Unterrichtszeit
werde in der ersten Klasse nicht eingehalten wie auch der Stundenplan
nicht. Die Kinder blieben zurück, daher seien die Klagen der Eltern berechtigt
. Dafür sei Heusler steter Gast in den Gasthäusern. Am 30.10.1872 bildet
der Ortsschulrat eine Sonderkommission, die den „Fall Heusler" energisch
betreiben solle, da er keiner Mahnung und Aufforderung nachkomme
. Außerdem schicke er seine Schüler nicht in den Schülergottesdienst, er
selber sei ja auch nicht anwesend, selbst sonntags fehle er im Gottesdienst,
dafür sitze er im Wirtshaus - ein schlechtes Beispiel für Kinder und Gemeinde
. Zu Beginn der Ferien habe er die Kinder einen Tag zu früh entlassen
.

Schell zeigte in der Sitzung an, er habe Heusler nicht mehr in Kost, seit
Wochen ziehe er umher, lasse sich nicht in seinem Zimmer blicken, habe
kein Bett mehr in seinem Zimmer, steige bisweilen des Nachts durchs Fenster
ein und schlafe auf dem Boden. Er, Schell, lehne jede Verantwortung
ab, auch für seinen Unfleiß in der Schule. Er habe ja stets alle Vorfälle dem
Ortsschulrat gemeldet und schlage nun vor, daß der Ortsschulrat seiner gesetzlichen
Verpflichtung der Prüfungsbesuche nachkomme. Am 5.3.1873
meldet Schell, Heusler habe darum nachgesucht, ihm Kost und Logis zu erhalten
, er wolle sich bessern. Schell sei bereit, ihn wieder aufzunehmen.
Am 11.7.1873 wird nun Heusler als Unterlehrer nach Urloffen angewiesen.
Als die Stelle des zweiten Hauptlehrers ausgeschrieben wird, hat Heusler
die Kühnheit, sich zu bewerben.

Das mag - neben finanziellen Gründen - der Grund gewesen sein, daß der
Ortsschulrat am 1.6.1883 darum bat, auf die Dauer von zwei Jahren, von einer
Neubesetzung der Unterlehrerstelle Abstand zu nehmen. Am 30.6.1885
machte die Schulbehörde noch einmal den Vorschlag, der Ortsschulrat
wollte wieder verzichten, „bis bessere Zeiten und Verhältnisse eingetreten
sind". Interessant ist, daß 2 Söhne Schelfs auch den Lehrerberuf ergriffen.
Das Protokollbuch erwähnt, daß am 11.3.1873 Julius Theodor Schell, bis
dahin Schulkandidat, als Unterlehrer in Hofweier angestellt und unterm
29.10.1876 in gleicher Eigenschaft nach Durbach angewiesen wurde. Am
18.2.1874 wurde Schulaspirant Jakob Schell beauftragt, seinen Bruder 1/2
Tag zu vertreten.

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