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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 201
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ihre Flöße aus riesigen Stämmen bis nach Holland bringen, wo sie für den
Schiff- und Häuserbau gebraucht werden. Sie lernen die Glasbläser kennen
, die die Wälder abholzen, um das begehrte Glas herzustellen. Das
Märchen, erzählt in der geeigneten Umgebung, wird für die Kinder lebendig
. Ihre Gefühle, Kenntnisse, Vermutungen werden in den Ablauf immer
wieder mit einbezogen.

Der Rundgang beginnt am Kohlenmeiler, wo Peter Münk traurig seiner Arbeit
nachgeht. Bis zu vier Wochen sitzt er bei seinem Kohlenmeiler, der
langsam zu Holzkohle verglüht. Anschließend gehen die Teilnehmer in die
Stube des Lorenzenhofes, wo sie erfahren, wie es Peter gelingt, den Zauberspruch
herauszufinden, der das Glasmännlein hervorlockt. Ganz hoch
oben bei den größten Tannen des Waldes erscheint es an den Wurzeln eines
Baumes. Drei Wünsche hat er frei: Zunächst wünscht er sich, besser tanzen
zu können als der Tanzbodenkönig und immer soviel Geld zu haben wie
der beste Kartenspieler. Der zweite Wunsch ist schon eher im Sinne des
Glasmännleins: Peter wünscht sich eine Glashütte mit allem Zubehör. Den
dritten Wunsch verweigert das Glasmännlein in weiser Voraussicht.

Gemeinsam mit Peter lernen die Kinder, wie Glas hergestellt wird und daß
im Schwarzwald die benötigten Rohstoffe wie Quarzsand und Pottasche
vorhanden sind. In der Glasbläserkammer sind Objekte zur Glasherstellung
ausgestellt. Dort hängen auch große, lederne Flößerstiefel, die zum Holländermichel
überleiten.

Der erste Wunsch wird Peter Münk zum Verhängnis. Er verspielt sein
Vermögen und wendet sich ärmer als zuvor an den Holländermichel, dem
ehemaligen Flößer, der seinen Herren um das Geld betrog und als böser
Geist den Menschen Unglück bringt. Die nächste Station ist das Floßmodell
hinter dem Lorenzenhof und die zum Drehen der Floßwieden notwendigen
Objekte wie der lange Wassertrog, der Bähofen und der Pfahl.
Das schwere Geschäft der Flößer wird dargestellt. Ein Holländerstamm
mußte am oberen dünnen Ende einen Durchmesser von mindestens 40 cm
haben.

Je nach Wetter auf der Wiese oder wieder in der Stube erfahren die Teilnehmer
vom Handel zwischen Peter Münk und dem Holländermichel. Als
Pfand für den versprochenen Reichtum verlangt der Holländermichel Peters
Herz. Als Ersatz setzt er ihm ein steinernes, kaltes Herz in die Brust,
das ihn vor allen für reiche geldgierige Menschen unpassenden Gefühle
wie Mitleid, Großmut, Angst bewahren soll. Peter geht auf den Handel ein,
seither empfindet er keine Liebe und keine Freude mehr. Er heiratet eine
gute, schöne Frau, die unter seinem Geiz und seiner Lieblosigkeit leidet.

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