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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 263
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0263
Einen Rückschluß auf die zuvor zähringisch bestimmten Verhältnisse in
und um Offenburg gestattet auch das Bemühen Kaiser Friedrichs IL, das
„deutlich erkennbar darauf gerichtet (war)", dort „genau dieselbe Stellung
einzunehmen wie zuvor die Zähringer"255. Dazu gehört auch die im November
1218 festzustellende Übernahme einstiger Ortenauer Zähringerministerialen
in den Reichsdienst, die, wie die (Nieder-)Schopfheimer und
die Staufenberger, mit ihren Burgen auf Offenburg und seine Umgebung
bezogen waren: Nach wie vor hütete man in Niederschopfheim den Zugang
von Süden in diese Stadt, und Staufenberg beherrschte noch immer
das wirtschaftlich wertvolle Weinbaugebiet in der Vorbergzone um Durbach
.

Dattenweier ist 1218 ebenfalls staufisch besetzt und sogar in großem Stil
ausgebaut worden, durch die Errichtung der Burg Ortenberg, die baugeschichtlich
auf die Jahre um 1230 eingestuft wird256. Sie, die als ausgesprochene
„Sperr- und Zollburg am Kinzigtaleingang" beschrieben
wird257, war mit Reichsministerialen bemannt, die auch „königliche Pfeilschützen
" unter ihrem Kommando hatten258. Auch Appenweier muß in
staufischer Zeit noch eine hervorgehobene Rolle eingenommen haben, war
es doch, neben Ortenberg, Griesheim und Achern, einer der vier Landoder
Hauptgerichtsorte in der späteren Landvogtei Ortenau259.

So zeigen sich nach 1218 die ehemals zähringischen Positionen in diesem
Raum geschlossen in staufischer Hand, womit eine politische Gegebenheit
festgestellt ist, die auf eine direkte Nachfolgeschaft auf die Zähringer hinweist
und damit ihrerseits die Zustände in der mittleren Ortenau zu deren
Zeit widerspiegelt.

Anmerkungen

1 Vgl. dazu: K. Schmid: Aspekte der Zähringerforschung. In: ZGO NF 92 (1983).
S. 225-252, hier S. 250: „Die Erforschung der Zähringerministerialen steht seit langem
an."

2 Geschichte der Herzoge von Zähringen. 1891. S. 539-559.

3 Vgl. für den Breisgau: J. E. Lichdi: Bistum Basel und zähringische Herrschaftsbildung
in der Freiburger Bucht. In: Schauinsland 110 (1991), S. 7-63. - Die „Karte der
Zähringerministerialen" in: Die Zähringer II. Hg. von H. Schadete und K. Schmid.
1986. Nr. 32, S. 54ff. gibt nur einen Überblick, der nicht frei Irrtümern ist.

4 So z. B.: W. Bartelt: Heimatkunde von Niederschopfheim. 1964. S. 74ff.

5 Vgl. dazu: W. Rösener: Ministerialität, Vasallität und niederadelige Ritterschaft im
Herrschaftsbereich der Markgrafen von Baden vom 11. bis zum 14. Jahrhundert. In:
Herrschaft und Stand. Hg. von J. Fleckenstein. 1977. S. 40-91, hier S. 52f.

6 Vgl.: J. Naudascher: Frühgeschichte der Oberen Ortenau. In: Die Ortenau 56 (1976),
S. 114-140, hierS. 126f.

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