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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 534
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Dagegen hielt die evangelische Kirchengemeinde ihren Gottesdienst im
Bürgersaal des Rathauses ab.64

Die Schadhaftigkeit des Gebäudes zeigte sich besonders an der Wetterseite
, wo die Schalung am Dach morsch und faul war. Darüberhinaus hatten
sich im Turmhelm Eulen eingenistet, deren Exkremente sich sowohl für
die Glocken und den Glockenstuhl wie auch für die Uhr als überaus schädlich
erwiesen. Daher wurden die Öffnungen des Turmes und des Langhauses
mit Gittern notdürftig verschlossen. Insgesamt präsentierte sich das
Gotteshaus in einem verwahrlosten und unwürdigen Zustand.

Obwohl der Turm bereits 1930 auf Grund allgemeingefährdender baulicher
Mängel instandgesetzt wurde,65 konnte mit der eigentlichen Renovierung
erst 1933, nachdem sich alle Beteiligten im oben genannten Vergleich geeinigt
hatten, begonnen werden. Dabei wurde zunächst die Kirchendecke
in ihrer Holzkonstruktion verstrebt und der Dachstuhl in Ordnung gebracht
. Gleichzeitig reinigte der Offenburger Kunstmaler Brischle nicht
nur das große Deckengemälde sondern auch die zehn kleinen Zwickelbilder
. Der Einbau einer Warmluftkirchenheizung, die im Zuge der Renovierungsarbeiten
vorgenommen wurde, bedeutete für alle Kirchenbesucher
eine große Annehmlichkeit. Der Boden wurde neu gelegt und das Gestühlspodium
und dessen gesamter Unterbau im Schiff und auf der Empore
instandgesetzt. Die Wände des Kirchenschiffs wurden ganz mit weißer
Farbe gestrichen, so daß der Innenraum der Kirche mit den Deckengemälden
und den alten schönen Barockaltären in neuem Glanz erstrahlen konnte
. Damit die Orgel wiederum Zeugnis von der Leistungsfähigkeit ihrer
Erbauer ablegen konnte, wurden ihre beiden Manualen und Pedale sowie
die 17 Register instandgesetzt. Der aus Holz gebaute Glockenstuhl wurde
durch einen eisernen ersetzt. Nach der Renovierung der gesamten elektrischen
Anlage konnte am 11. Mai 1934 auch das elektrische Läutewerk in
Betrieb genommen werden.

Jedenfalls präsentierte sich das Gotteshaus mit seiner gesamten barocken
Ausgestaltung am 18. März 1934 im ersten Gottesdienst nach Beendigung
der Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten im schönsten Glanz.

Im September 1940 erlitt die Kirche durch die Detonation einer Granate
leichtere Schäden, die schnell behoben waren. Lediglich die Fenster zur
Rathausseite wurden zerstört. Darunter hatte auch das farbig gestaltete
südliche Chorfenster, das als Kriegerdenkmal „St. Sebastian" darstellte, ein
großes Loch erhalten. Letztmalig wurde das Gotteshaus mit Hochaltar,
den beiden Seitenaltären und der Fensterverglasung im Jahre 1943 renoviert
.66

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