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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 607
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„Sein Sein verdankt der Stock wohl einer Stiftung unmittelbar nach Beendigung
des Spanischen Erbfolgekrieges, der - wie überhaupt die Franzosenkriege
- so viel Elend für das Kinzigtal brachte, so daß ein solcher Akt
der Dankbarkeit am Ende dieser Notzeit nicht unwahrscheinlich wäre. Auf
eine Familienstiftung könnten die Buchstaben C. H. S. H. F. H. unter der
Bildnische, J. H. C. S. P. an der Vorderseite des Stammes, F. B. auf der Seite
hinweisen. Waren es die damaligen ,Barbaraster'?"13 Im weiteren stellt
Müller die Ergebnisse seiner Nachforschungen mit Hilfe der Steinacher
Kirchenbücher dar, muß aber letztendlich die Frage nach den Gründern des
Hofes am Barbarast schuldig bleiben. Erst in einem Artikel des Offenburger
Tageblatts vom 30. Januar 1982 bringt Realschullehrer Werner Scheu-
rer den schlüssigen Beweis, daß Michael Spanlin (Michaelis Spanle) und
Eva Bühlerin Erbauer des Speichergebäudes und damit Gründer des Hofes
am Barbarast sind. Er begründet auch, warum Müller nicht zu diesem
Schluß kommen konnte: dieser hatte die Inschrift am Speicher falsch
gedeutet mit JBEB, während sie richtigerweise M 1674SBEB gelesen
werden muß. Später tauchen folgende Namen für die Hofbesitzer auf:
Hermann Schäller mit Anna Maria Spenerin, Christian Hilß mit Maria Eva
Spürtzin, Tochter Veronica Hilßin mit Christian Schöner, Tochter Anna
Maria Hißlin mit Marcus Schöner, die wahrscheinlich 1722 den neuen Hof
bauten. Die Mutter des heutigen Hofbauern war noch eine geborene
Schöner.

„Aus den Buchstaben C. S. könnte man ein Christian Schöner herauslesen.
Dieser war ja, wie gesagt, der Mann der ältesten Tochter der Familie Hilß.
Es könnte aber auch z. B. ein Schmid dahinter stecken. Diese Familie ist
schon seit Anfang des 18. Jahrhunderts in Welschbollenbach nachzuweisen
und sitzt heute auf dem ,Vorderburehof'. Und wer verbirgt sich hinter dem
bescheiden seitlich am Stamm angebrachten FB.? Ein auf dem Altenteil
sitzender (oder eine) Bühler, Brosmer, Beckh oder ein Knecht, der sein
Scherflein beitrug? Oder sollte sich einmal der Meister an seinem Werk
,verewigt' haben? Selten ist dies zwar, und in Haslach, woher er doch wohl
stammte, läßt sich ein Maurer oder Steinhauer, auf den die Buchstaben
passen könnten, nicht feststellen."14 Eine ganz klare Auskunft über die
Folge der Buchstaben und deren Bedeutung konnte also schon Müller
nicht geben. Die Vermutung bleibt, daß der Bildstock eine Stiftung der Familie
Hilß war, von der ja nicht alle Mitglieder namentlich bekannt sind.

Die Buchstaben vorn am Häuschen und am Stamm waren schon vor zehn
Jahren kaum mehr zu lesen, auch nicht die Zahlen 17 und 13 links und
rechts über der Nische. Deutlich erkennbar war diesmal nur das FB. an
der Seite des Stammes. Dieser Bildstock ist aber nicht nur der älteste in
unserem Gebiet, sondern auch der höchste mit 231 cm Gesamthöhe.

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