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spricht durchaus ähnlichen Befestigungsanlagen aus keltischer Zeit36 (Abb.
15).
Dann liegen im Westen auf dem Scheitel des Rückens, bereits innerhalb
des westlichen Ringwalls, spätmittelalterliche Hofreste. Sie sind noch
recht gut sichtbar. Neben einem Keller mit ca. 5 x 8 m sind die Grundrisse
von zwei Gebäuden mit etwa gleicher Größe und einer Senke von etwa 2 X
2 m zu erkennen. Südlich des Hofes liegt noch ein undefinierbarer Steinhaufen
und gegen Westen ein gut erhaltener Brunnen oder eine Zisterne,
die heute noch ca. 3 m tief ist (Abb. 16). Die Wege beim Hof selbst lassen
sich nur erahnen. Sie sind aber nur wenig von ihm entfernt noch teilweise
in Funktion oder lassen sich dort erkennen. Im Westen, wo der Ringwall
am meisten an den Hof heran kam, hat man den Wall und Graben auf ca.
50 m einfach beseitigt.
Dieser Hof gehört wohl der letzten Periode der Besiedlung des Ringheidenbühls
an. Dort im ehemaligen Klosterwald könnte jedoch das Areal
schon in Folge früherer Besiedlung vom ehemaligen Benediktinerkloster
Ettenheimmünster bewirtschaftet worden sein. Wie die Terrassen auf der
Süd- und Nordwestseite zeigen, wurde neben Forst- und Weidewirtschaft
auch intensive Landwirtschaft betrieben. Heute ist das ganze Gebiet, wie
gesagt, wieder restlos bewaldet.
Ringsheim. Unweit vom Haubühl an der östlichen Grenze des Ringsheimer
Hochwalds liegt auf einem bewaldeten Bergsporn der sogenannte Breitenstein
(um 500 m ü.d.M.). Bei ihm handelt es sich um ein Felsmassiv aus
Buntsandstein, das auf dem auslaufenden Sporn gegen Süden hin sehr
stark verwittert ist. Es schaut weit über das umliegende Gebirge hinaus und
würde einen weiten Blick über das Land gewähren, wenn die Umgebung
nicht vollständig mit einem Fichtenwald bewachsen wäre37.
Auf diesem Sporn stehen natürlich freigelegte Felsblöcke, außerdem liegen
dort meist blockförmige, große Steine umher. Die Felsblöcke schauen sowohl
auf der Ost- als auch auf der Westseite halbkreisförmig bis zu drei
Meter aus dem Felsmassiv hervor und sind teils durch Menschenhand und
teils durch natürliche Verwitterung aufgespalten. Vor ihnen weitet sich jeweils
ein scheibenartiges Plateau aus, auf dem sich megalithische Steine
mit den Felsblöcken zu einem Rundell schließen. Die Mitte dieser Rundells
ist jeweils durch einen Felsblock zentriert, der im westlichen Teil die
Form eines sogenannten Sattelsteins hat38. Er ist etwa 1,50 m hoch und mit
seiner Längsseite genau Ost-West ausgerichtet. Auf ihm befindet sich ein
eingeschliffener Sattel, wie er von anderen Objekten dieser Art bekannt ist.
Der Stein hat aber im Laufe der Zeit sehr stark unter den Witterungsein-
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