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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 93
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kamms aus oder gehen in herumliegende Felstrümmer über. Die zweite
Stufe jedoch scheint künstlich angelegt zu sein. Möglicherweise sind dort
Steine entlang des Kamms zu einer Schwelle zusammengezogen worden.
Aber auch zu den beidseitigen Berghängen hin liegen dort viele Steine ungeordnet
in Streifen. Am Steilhang zum Haigerachtal sind es meist hand-
bis kopfgroße Gesteinstrümmer, die zwischen größeren Steinblöcken
flächendeckend liegen. Gegenüber, auf der flachen Seite zum Pfaffenbach,
setzt sich ein 5 bis 10 m breiter Steinstreifen mit fast durchweg kopfgroßen
Granitbrocken fort. Er verläuft ziemlich gradlinig und stufenartig nach
unten, als wollte er einer unsichtbaren Bergader folgen. Unten, wo er in
einem ausgeweiteten Dobel endet, sind noch drei terrassenförmige etwa
10 m lange und bis zu 5 m breite Abraumhalden von früherem Bergbau zu
erkennen. Über einer dieser Halden befinden sich hinabgesunkene Stellen,
in die sogar ein Fuchs seinen Bau graben konnte. Wahrscheinlich hat er
dort das Mundloch von dem vermuteten Bergbau gefunden und für sich in
Anspruch genommen63.

Die beiden nächsten Stufen am steilen Bergkamm bestehen jeweils aus
Geländekerben, die wahrscheinlich früher mit Steinen ausgelegt waren. Sie
laufen auf beiden Seiten des Berges bald aus. Dann folgt der Schanzengraben
mit den mächtigen Wällen an der Westecke der Schanze, die eine auffällige
Kuppe übersteigt.

Wird das Schanzenareal diagonal überquert, so können von der gegenüberliegenden
Ostecke aus auf dem weniger steilen Bergkamm wiederum drei
Stufen festgestellt werden. Hier sind es vor allem noch schwach erkennbare
Gräben, die in den Bergkamm eingekerbt sind. An ihren Flanken am
Hang sind teilweise noch Steinsetzungen zu erkennen, die sich möglicherweise
früher auch entlang der Gräben fortgesetzt haben. Sie sind einem
Weg zum Opfer gefallen, der an dieser Stelle in das Schanzenareal führt.

Der ursprüngliche Eingang in die Viereckschanze konnte bisher nicht genau
ermittelt werden. Denn weder der Einschnitt für den heutigen Kammpfad
der Westecke noch die Abtragung der Ostecke für den Waldweg
scheinen in Betracht zu kommen. Vielmehr ist er auf der flachen Südseite
zu suchen. Das würde auch zu der beobachteten Kuppe passen, die dorthin
eine leichte Absenkung des Innenraums zeigt, auf der ein Weg hinaufgelaufen
sein könnte.

Wozu die Schanze auf dem Spitztannenberg diente, ist fragwürdig. Möglicherweise
schützte sie eine kleine Wohnanlage oder einen Wohnturm aus
Holz. Denn wegen ihrer überhöhten Innenfläche hatte sie keine strategische
Bedeutung. Wieweit sie im Zusammenhang mit dem davorliegenden

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