http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0265
Diese wohl um 1880 gedruckte Lithographie vom „Bad St. Landolin" zeigt den
Endzustand des Gast- und Badhauses. Möglicherweise hat der Lahrer Fabrikant
Meurer hei der Lithographischen Anstalt Kaufmann in Lahr den Auftrag hierfür
erteilt. Das Bild mit den eleganten Damen und Herren demonstriert einen beschaulichen
Kurbetrieb. Der an der Straße gelegene Südflügel brannte 1885 ab
und wurde dann nicht mehr aufgebaut. (Abb. 3)
80er Jahren dann der Lahrer Fabrikant Meurer als Eigentümer in Erscheinung
trat. Laut Pfarrer Kürzel wurde dort im Sommer 1879 oder 1880 eine
Goldleistenfabrik eingerichtet, wobei allerdings der Badebetrieb weiterbestand78
. 1885 brannte der an der Straße gelegene Flügel ab79 und wurde
nicht mehr aufgebaut, so daß das Anwesen seitdem die bekannte Hufeisenform
hat. 1887 wurde das Bad wieder eröffnet80.
Das Ehepaar Leopold Geiser kaufte 1890 das inzwischen heruntergekommene
Bad Hotel St. Landelin81. Es gelang ihnen, den einst guten Ruf wieder
herzustellen. Die 1893 eröffnete Schmalspurbahn von Ettenheimmün-
ster bis an den Rhein stellte eine gute Verbindung zum Elsaß her, das nach
dem Krieg von 1870/71 dem Reich angegliedert worden war. Dies trug
ebenfalls zum Aufschwung des Badhotels bei. Von den in der Ettenheimer
Zeitung im Sommer des Jahres 1900 namentlich veröffentlichten Kurgästen
kamen mehr als ein Drittel aus Straßburg und dem übrigen Elsaß82. Es
war daher eine herbe Einbuße, als mit Beginn des Ersten Weltkrieges die
elässischen Gäste dem Bad fernblieben. Da nach dem Krieg die Verbin-
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