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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 328
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berg zu versenden."-2 Diese war bereits Mitte Mai, gleich nach der großen
Offenburger Volksversammlung vom 12./13. Mai, landabwärts zur Revolutionsarmee
gezogen. Ein weiteres umfangreiches Kontingent an Kleidungsstücken
und Verbandsmaterial folgte dieser ersten Sendung nur wenige
Tage später am 9. Juni, wovon Hofer und Rehmann genauestens Bericht
im „Wochenblatt" erstatteten33.

Diese immense Fülle an Material läßt auf eine Vielzahl von Helferinnen,
Spenderinnen und Unterstützerinnen schließen. Da laut den Angaben
Amalie Hofers und Nannette Rehmanns viele der eingegangenen Spenden
noch zweckmäßig verarbeitet werden mußten, waren sicherlich viele
fleißige Hände nötig, die diese Arbeiten erledigten. Die beiden Organisatorinnen
bedankten sich deshalb am 10. Juni auch bei „ den Jungfrauen hiesiger
Stadt, welche uns mit ihrem unermüdlichen Fleiße allein in den Stand
setzen halfen, in der so kurzen Zeit so Vieles zu leisten. "34

Als Kern einer solchen Gruppe von Frauen kann aller Wahrscheinlichkeit
nach ein Frauenverein gelten, der in der Offenburger Presse zwar nicht explizit
genannt wird, dessen Existenz jedoch durch zwei Quellen belegt ist.
Zum einen durch einen Brief, den die Wortführerinnen des anscheinend
mit den Offenburger Frauen korrespondierenden Mannheimer Frauenvereins
„Germania" an die Gründerin des Mainzer Vereins „Humania", Ka-
thinka Zitz, schrieb. Dort ist zu lesen:

„So wie wir jetzt vereinigt sind und wirken mit dem Vereine in Heidelberg,
Kehl, Lahr und Offenburg, so wollen wir uns alsdann vereinigen; denn nur
Eintracht macht stark, und nur vereint können wir kräftig wirken und etwas
Großes erzielen, wo vielleicht öfters vereinzelt unsere Kräfte zu
schwach wären. "35

Von Interesse ist die Datierung dieses Briefes vom 2. Mai 1848. Sie erweckt
den Eindruck, daß schon vor der ersten Sammelaktion der Offenburgerinnen
, eventuell im März oder im April 1849, ein Frauenverein ins Leben
gerufen worden war.

Johann Hofer gab später von seinem Exil in Straßburg aus in einer längeren
Verteidigungsschrift zu, der eigentliche Urheber dieses Vereins gewesen
zu sein36. Von der Reaktion verfolgt, schildert Hofer in diesem Schreiben
seine Sicht der revolutionären Ereignisse in Offenburg. Als einer der
wortführenden Revolutionäre der Stadt war ihm das Schicksal der Bürgerwehr
natürlich ein besonderes Anliegen gewesen. „Zu diesem Sinne",
schreibt Hofer, „rief ich allerdings den in Offenburg bestehenden Verein
zur Sammlung patriotischer Gaben ins Leben, indem ich meine und die

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