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ganze Anlage war schon längst veraltet und bot nur noch geringe Widerstandsfähigkeit
.
Von der Mittelbatterie aus bestanden unterirdische Kabelverbindungen
nach den Forts Kirchbach, Bose und Blumenthal und von Fort Kirchbach
nach dem Stp. Eckartsweier47.
7.4.4. Armierungsbauten außerhalb der Festungswerke
Diese entstanden erst während der Armierungszeit unmittelbar nach
Kriegsbeginn. In wenigen Wochen wurden die ständigen Anlagen auf
Kriegsbereitschaft gebracht und ihrem Zwischengelände eine Vielzahl von
Armierungsbauten wie Infanterie-Untertreteräume (I.U.R.), Artillerie-
(A.R.) und Munitionsräume (M.R.), Unterschlüpfe, Beobachtungsstände,
Schützengräben, Artilleriestellungen, Drahthindernisse usw. an Hand von
vorbereiteten Armierungsplänen und Materialvorräten errichtet48.
Auf der Kehler Seite zählte man 9 I.U.R., 9 A.R. und 6 M.R., die Schutz
gegen Einzeltreffer mittleren Kalibers boten. Sie waren von einfacherer
Bauart als die um 1887 gebauten U.R. und bestanden im allgemeinen aus
Wellblech mit Betonummantelung, wobei die feindwärts gelegenen Umfassungswände
1,0-1,25 m, die Rückwände 0,5-0,8 m und die Decken
1,0-1,10 m stark waren. Nach vorne waren sie mit einer Erdummantelung
umgeben und seitlich mit einer etwa 30 cm starken Erddecke.
Daneben gab es noch 31 splittersichere Unterschlüpfe, die aus Beton mit
Eisenspiralarmierung hergestellt waren und 30 cm starke Umfassungswände
aufweisen.
Die 4 Beobachtungsstände, zu denen betonierte Kriechgänge hinführten,
verfügten über einen Aufenthaltsraum für den Beobachter mit einer 40 cm
starken eisernen Deckplatte. Umfassungswände und Decken waren 50 cm
stark49.
8. Die Schleifung der rechtsrheinischen Werke in der Nachkriegszeit
Gemäß Art. 180 des Versailler Vertrages vom 28.6.1919 waren die bis zu
50 km östlich des Rheines liegenden Befestigungen innerhalb von 4 Monaten
nach Inkrafttreten des Vertrages zu schleifen. Dagegen bestimmte das
alliierte Oberkommando den Zeitpunkt für die Abrüstung und Schleifung
der Befestigungen, die in dem von den alliierten Truppen besetzten links-
und rechtsrheinischen Gebiete lagen. Dazu zählten auch die Forts und Anlagen
auf der rechten Rheinseite bei Kehl.
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