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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 514
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teten Einbau in mehreren dünnen Schichten wurde der verlangte Meßwert
für die Dichtigkeit nicht nur erreicht, sondern in vielen Fällen um das
Zehnfache übertroffen.

Eine Sonderlösung verlangte der Umstand, daß der alte Tagebau eine Mulde
zurückgelassen hatte, aus der es keinen Abfluß gab. Das im Tiefpunkt
sich sammelnde Wasser hatte bisher im Winterhalbjahr einen größeren See
gebildet, der im Sommerhalbjahr durch Verdunstung und durch Abpumpen
wieder trockengelegt werden konnte.

Es mußte ein stationäres und dauerhaftes Pumpwerk eingerichtet werden,
zu dem hin die Drainagen des Sickerwassers geleitet wurden und von dem
aus dann das gesammelte Sickerwasser über den Rand der Mulde hinausgepumpt
werden konnte.

Dieses Pumpwerk wurde vom Müllberg sukzessive überschüttet, es mußte
aber auf viele Jahrzehnte hinaus zugänglich bleiben, um die Wartung und
Reparaturen ausführen zu können.

Erstmalig wurde zur Lösung dieses Problems ein Zugangstunnel unter dem
Müllberg angelegt, und zusätzlich wurde ein runder Betonkamin mit 2 m
lichtem Durchmesser und 34 m Höhe auf das Pumpwerk gesetzt, so daß
eine selbstgängige Belüftung des Gewölbes gegeben war und der Zugang
durch den 2,2 m mal 2,2 m messenden Tunnel problemlos möglich wurde.

Später wurde dieser Tunnel noch verlängert und mit einem alten Bergwerksstollen
verbunden, wodurch nun das Pumpwerk von zwei Seiten her
zu erreichen war und zusätzlich eine Leitertour im Kamin einen dritten
Ausstieg möglich machte.

Leider mußte der zuerst gebaute Tunnel auf älteren rückverkippten Abraum
im Tagebau gelegt werden, der durch die Auflast der Müllschüttung
verformt wurde, so daß der Tunnel ungleichmäßigen Setzungen unterworfen
wurde und an mehreren Stellen brach.

Die Reparaturarbeiten an diesen Bruchstellen gestalten sich schwierig und
erfordern ein hohes Maß ingenieurtechnischen Wissens. Die Lösung der
Sickerwassersammlung ist jedoch nicht gefährdet, und der Tunnel unter
dem Müllberg hat bundesweit inzwischen mehrere Nachahmer gefunden.

Durch die Anlage des Pumpwerkes und des Zugangtunnels war ein relativ
einfaches und übersichtliches Konzept für die Sickerwassersammlung
möglich geworden. Die ganze Talmulde, in deren Tiefstpunkt das Pump-

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