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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 548
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aufgestellt werden, weshalb für die Evangelienseite28 die Anschaffung eines
neuen Nebenaltares beschlossen wurde, während der alte Hochaltar auf
der Epistelseite Verwendung fand.

Nachdem die ersten Ausstattungsgegenstände angeschafft waren, ging der
Gemeinde wieder einmal das Geld aus. Am 27.5.1850, also vier Jahre nach
der Fertigstellung der Kirche, wandte sich der geistliche und weltliche
Ortsvorstand deshalb mit einem Bittgesuch an den Katholischen Oberkirchenrat
in Karlsruhe, um einen Zuschuß zur inneren Ausstattung der Kirche
zu erlangen. Das Gesuch wurde von seiten des Bezirksamtes voll unterstützt
. Es führte hierzu erläuternd aus, daß der Altar der ersten besten
Kapelle wohl besser ausgestattet sei als jener der Honauer Kirche, deren
lange Wände durch kein Bild geziert würden und wo dem Blick überall die
Kahlheit und die Kargheit an Ausschmückung entgegentrete.

Wie sehr man bei den erst vier Jahre zuvor getätigten Anschaffungen gespart
hatte, kann einer 19 Punkte umfassenden Mängelliste entnommen
werden, die im Zusammenhang mit dem Bittgesuch erstellt wurde. Aus
dieser ergibt sich unter anderem, daß der Beichtstuhl nur mit einem
schwarzen Grundanstrich versehen war und keine Vorhänge besaß. Die
beiden Nebenaltäre, für die keine Lichtstöcke vorhanden waren, wurden
als unansehnlich bezeichnet, wobei der neue, dessen Anschaffung nur 33
Gulden gekostet hatte, ebenfalls nur den schwarzen Grundanstrich aufwies
. Der zweite Nebenaltar, der Hochaltar der alten Kirche, wurde gar als
wurmstichig charakterisiert. In der Liste wurde die alte, schlechte Orgel
ebenso bemängelt wie auch der Umstand, daß sich auf dem Kirchturm nur
zwei kleine Glöckchen befanden, die von den meisten Leuten beim Zusammenläuten
nicht gehört würden. Nicht einmal ein für Sonn- oder Festtage
geeignetes Altartuch war vorhanden. Ein Jahr nach dem Bittgesuch
stellte sich der Erfolg ein. Der Großherzog bewilligte der Gemeinde eine
Gnadengabe von 2500 Gulden.

Eine Innenrenovation ist für das Jahr 1880 nachgewiesen. Pfarrverweser
Karl29 erteilte damals dem Endinger Maler Sterz den Auftrag, die im Innern
weiß und ziegelrot gestrichene Kirche zu fassen. Die Kosten beliefen
sich auf insgesamt 900,- M, wovon 131,50 M von zwei Einwohnern und
einem oberschlesischen Schreinergesellen und der Restbetrag durch den
Pfarrverweser getragen wurden. Das Ergebnis der Renovation war dergestalt
, daß die Gemeinde weitere 240,- M für die Fassung des Hochaltares
zur Verfügung stellte. Um nun auch die Nebenaltäre, die Kanzel und die
Beichtstühle, die inzwischen weiß angestrichen waren, farblich fassen lassen
zu können, wurde beim Erzbischöflichen Kapitalsvikariat um einen
Zuschuß aus Mitteln des Bonifatiusvereins gebeten. Als Begründung wur-

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