http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1996/0619
die Kirchenverwaltung lehnte die von Meier eingereichten Entwürfe ab
(Abb. 17) und erteilte einem anderen den Zuschlag. Die Schutterwälder
haben den dann ausgeführten Altar allerdings kaum akzeptiert.
1958/59 erteilte die Gemeinde Meier den Auftrag für die Gestaltung eines
Ehrenmals für die Kriegsgefallenen aus dem Dorf. In die Freude darüber
mischte sich freilich auch hier eine herbe Enttäuschung, als man die Gestaltung
der Schrift, für die er als Graphiker und Buchillustrator natürlich
berufen war, einem einheimischen Steinmetz anvertraute.
Zwei Jahre später, 1960, erhielt er erneut einen Auftrag der Gemeinde. In
der Eingangshalle der neu erbauten Schule sollte Meier ein großes Wandbild
mit Schutterwälder Motiven malen. Kurze Zeit danach, 1961, kamen
ähnliche Aufträge auch für die neuen Schulgebäude in Dundenheim und
Berghaupten. Und schließlich war er seit Ende der fünfziger Jahre auch mit
der Ausmalung der kleinen Kapelle in Höfen beschäftigt, die die Dorfbewohner
ganz aus eigener Initiative erbaut hatten. Dank dieser Wandgemälde
konnte er am Ende noch einmal künstlerisch ausholen. Aber gerade die
Bilder in den Schulen zeigen, daß sein Schaffen einer anderen Zeit und
Vorstellungswelt angehörte als das, was in den fünfziger und sechziger
Jahren gemeinhin als „Kunst am Bau" üblich geworden war.
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